Aufruf des Aktionsbündnis zum Antifaschistischen Aktionstag
„Was tun, wenn´s brennt! – Gegen die Nazifizierung der Provinz“
Rechte Gewalt im Ilmkreis – längst keine Seltenheit mehr
Auch wenn viele der sogenannten „Normalbürger“ sie bisher nur aus den Medien kennen, da sie selbst (noch) nicht von dieser Bedrohung betroffen sind, stellt die zunehmende Gewaltbereitschaft Thüringer Neonazis eine nicht zu unterschätzende Gefahr für alternative Jugendliche, MigrantInnen und alle Anderen, die nicht ins kranke Weltbild der extremen Rechten passen, dar.
Den Beweis für ihre Skrupellosigkeit lieferten Rechtsradikale in der Nacht zum 16.04.2008 erneut selbst, als sie in Langewiesen einen Brandanschlag auf den alternativen Jugendtreff „Garage“ verübten, worin sich zu diesem Zeitpunkt noch zwei Menschen aufhielten, deren Leben somit von den Neonazis bewußt aufs Spiel gesetzt wurde. Auch handelt es sich bei diesem Anschlag nicht um den ersten, welcher in Langewiesen verübt wurde. Bereits im September 2005 sowie im April 2006 wurde die Garage von Neonazis angegriffen, aufgebrochen, die Inneneinrichtung zerstört und in Brand gesteckt. Die Rechtsextremen, welche die Garage im April 2006 angriffen, sammelten sich vorher auf dem Langewiesener Maibaumfest, von wo aus sie bereits mit Flaschenwürfen und Faustschlägen Jagd auf alternative Jugendliche machten. Ein Mädchen musste daraufhin im Krankenhaus behandelt werden.
Langewiesen ist jedoch bei weitem nicht der einzige Brennpunkt rechtsextremer Gewalt im Ilmkreis. Der Angriff auf ausländische StudentInnen und UniversitätsmitarbeiterInnen in Ilmenau war zwar die von den Medien am meisten beachtete Eskalation der Rechten, aber leider nur die Spitze des Eisbergs. Alternative Jugendliche, Linke, Punks und MigrantInnen leben in Ilmenau nach wie vor gefährlich. Beleidigungen und Bedrohungen, sowie Körperverletzungen und selbst das zücken von Messern gehören in Ilmenau mittlerweile zum traurigen Alltag. Erst im März diesen Jahres kam es in einer Ilmenauer Sparkasse zu einen Übergriff von Neonazis auf einen jungen Punk, dem gedroht wurde, man werde ihn töten, sollte er versuchen das Gebäude zu verlassen. Eine knappe Woche später wurde ein Student aus Kamerun in der Ilmenauer Innenstadt von Neonazis angegriffen und geschlagen.
Wir sind nicht gewillt, diesen Zuständen länger tatenlos zuzusehen. Deshalb rufen wir auf:
Unterstüzt am 21.6.2008 von 10.00 Uhr bis 18.00 Uhr das Straßenfest und die Demo in Langewiesen!