Category Archives: Antifa

13.04. Antifademo in Plauen

1304

Trauermarsch entsorgen – Opfermythos angreifen
Antifaschistische Perspektiven entwickeln.

Jedes Frühjahr das gleiche Bild: erst Dresden, dann Cottbus, dann Chemnitz, schließlich Plauen. Die Liste ließe sich noch weiter ausdehnen. Jammernde Nazis marschieren durch die Städte, um als Ausdruck eines deutschen „Opfermythos“ die Bombardierung deutscher Städte in der Endphase des 2. Weltkrieges zu betrauern. Diese eigene, besonders widerliche Form des „Gedenkens“ deutet die Niederschlagung der nationalsozialistischen Diktatur zu einem alliierten Kriegsverbrechen um und findet Anknüpfungspunkte auch in der etablierten bürgerlichen Gedenkpolitik. Auch in Plauen, welches im zweiten Weltkrieg einen bedeutenden Rüstungsstandort Nazideutschlands darstellte, fand im Jahr 2011 und 2012 ein sogenannter „Trauermarsch“ statt, veranstaltet von der Kameradschaft RNJ Vogtland.

Plauen ist keine klassische Nazihochburg. Doch gerade das vogtländische Hinterland stellt einen Rückzugsraum dar, in dem „freie Kameradschaften“ fast ungestört agieren können. Und auch in Plauen selbst gibt es gefestigte rechte Strukturen, beispielsweise ein NPD-Bürgerbüro in der Innenstadt und einen Thor-Steinar-Laden. Rassistische Übergriffe auf Migrant*innen werden zunehmend Teil der Normalität. Die RNJ Vogtland, welche eng mit dem Freien Netz Süd zusammenarbeitet, ist weiterhin präsent und dehnt ihre Aktivitäten mehr und mehr nach Plauen aus, wie die Nazikundgebung vom 5.1.2013 zeigt.

Am 13.04. wollen wir, Antifaschist*innen aus Plauen und Umgebung, zeigen, dass wir weder jammernde Nazis noch deutsche Opfermythen hinnehmen werden. Doch nicht nur das. Antifaschismus bedeutet für uns nicht allein das Reagieren auf rassistischen Alltag und neonazistische Trauerorgien, sondern gleichzeitig der Kampf für eine befreite Gesellschaft, abseits von kapitalistischer Ausbeutung und rassistischer Ausgrenzung, der Kampf für alternative Kultur und linke Freiräume. Für radikale Gesellschaftskritik und einen bunten, kreativen und lebendigen Widerstand, der die Verhältnisse auf den Kopf stellt!

Beteiligt euch an der Antifademo am 13.04.2013.
Unterstützt die dezentralen Aktionen gegen den Naziaufmarsch!

>>TREFFPUNKT FÜR DIE ANTIFADEMO<< 11 Uhr am Oberen Bahnhof in Plauen
Den ausführlichen Aufruf zum 13.04. gibt es >>HIER< <.

13.04. Antifademo in Plauen

1304

Trauermarsch entsorgen – Opfermythos angreifen
Antifaschistische Perspektiven entwickeln.

Jedes Frühjahr das gleiche Bild: erst Dresden, dann Cottbus, dann Chemnitz, schließlich Plauen. Die Liste ließe sich noch weiter ausdehnen. Jammernde Nazis marschieren durch die Städte, um als Ausdruck eines deutschen „Opfermythos“ die Bombardierung deutscher Städte in der Endphase des 2. Weltkrieges zu betrauern. Diese eigene, besonders widerliche Form des „Gedenkens“ deutet die Niederschlagung der nationalsozialistischen Diktatur zu einem alliierten Kriegsverbrechen um und findet Anknüpfungspunkte auch in der etablierten bürgerlichen Gedenkpolitik. Auch in Plauen, welches im zweiten Weltkrieg einen bedeutenden Rüstungsstandort Nazideutschlands darstellte, fand im Jahr 2011 und 2012 ein sogenannter „Trauermarsch“ statt, veranstaltet von der Kameradschaft RNJ Vogtland.

Plauen ist keine klassische Nazihochburg. Doch gerade das vogtländische Hinterland stellt einen Rückzugsraum dar, in dem „freie Kameradschaften“ fast ungestört agieren können. Und auch in Plauen selbst gibt es gefestigte rechte Strukturen, beispielsweise ein NPD-Bürgerbüro in der Innenstadt und einen Thor-Steinar-Laden. Rassistische Übergriffe auf Migrant*innen werden zunehmend Teil der Normalität. Die RNJ Vogtland, welche eng mit dem Freien Netz Süd zusammenarbeitet, ist weiterhin präsent und dehnt ihre Aktivitäten mehr und mehr nach Plauen aus, wie die Nazikundgebung vom 5.1.2013 zeigt.

Am 13.04. wollen wir, Antifaschist*innen aus Plauen und Umgebung, zeigen, dass wir weder jammernde Nazis noch deutsche Opfermythen hinnehmen werden. Doch nicht nur das. Antifaschismus bedeutet für uns nicht allein das Reagieren auf rassistischen Alltag und neonazistische Trauerorgien, sondern gleichzeitig der Kampf für eine befreite Gesellschaft, abseits von kapitalistischer Ausbeutung und rassistischer Ausgrenzung, der Kampf für alternative Kultur und linke Freiräume. Für radikale Gesellschaftskritik und einen bunten, kreativen und lebendigen Widerstand, der die Verhältnisse auf den Kopf stellt!

Beteiligt euch an der Antifademo am 13.04.2013.
Unterstützt die dezentralen Aktionen gegen den Naziaufmarsch!

>>TREFFPUNKT FÜR DIE ANTIFADEMO<< 11 Uhr am Oberen Bahnhof in Plauen
Den ausführlichen Aufruf zum 13.04. gibt es >>HIER< <.

[Dresden] Desaster für trauernde Nazis

Mehrere hundert Neonazis versuchten am 13.02. vergeblich, ihre jährliche Trauerorgie in Dresden durchzuführen. Blockaden am Hauptbahnhof und am Lennéplatz verhinderten dies. Letztendlich lief es darauf hinaus, dass die Trauerklöße und Leierkästen den Abend eingekesselt und frierend zubrachten, während sie mit allerhand Sachen eingedeckt wurden. Jetzt gilt es, die Naziaufmärsche in Cottbus, Chemnitz und Plauen ebenfalls zum Desaster zu machen.

Einige Impressionen zum Tag im folgenden Video:

13.02. Dresden – Nazis blockieren!

Am 13.02. findet in Dresden wieder der jährliche Naziaufmarsch statt. Es gilt wie immer, den jährlichen Aufmarsch der Geschichtsrevisionist*innen mit allen Mitteln zu unterbinden.

Für alle Interessierten findet am Freitag dem 25. Januar um 19 Uhr (pünktlich) im Projekt Schuldenberg Plauen eine Info-/ Mobiveranstaltung statt.

1302_dd

Hier der Kurzaufruf der Kampagne 13|02 – Keine Ruhe!

Am 13.02.2013 wollen in Dresden wieder (Neo-)Nazis marschieren und versuchen die Luftangriffe auf Dresden zu entkontextualisieren, Täter_innen zu Opfern zu machen und ihre menschenverachtende Ideologie auf die Straße zu tragen – so wie sie es an diesem Tag bisher immer tun konnten. Wir werden sie an diesem Vorhaben hindern! Dafür benötigen wir eure Hilfe.

Die letzten drei Jahre haben gezeigt, dass durch das Zusammenspiel verschiedener Aktionsformen Naziaufmärsche erfolgreich gestört oder verhindert werden konnten. Auch die massive Repression gegen linke Strukturen änderte nichts an der Entschlossenheit der Antifaschist_innen. Daran gilt es auch 2013 festzuhalten. Solange in Dresden ein revisionistisches Gedenken praktiziert wird und der Mythos einer unschuldigen Stadt existiert, werden Nazis daran anknüpfen können.

Wir als Kampagne 13|02 – KEINE RUHE! haben uns gegründet, um genau dem radikal und offensiv entgegenzutreten. Wir zählen auf eure Unterstützung, den „Mythos Dresden“ und den „Trauermarsch“ endgültig Geschichte werden zu lassen. Kommt zahlreich und entschlossen!

KEINE RUHE für Opfermythen!
KEINE RUHE für (Neo-)Nazis!
KEINE RUHE für die sächsischen Verhältnisse!

[Plauen] Nazis demonstrieren – die Stadt hilft mit

Etwa 35 Nazis vom „Freien Netz Süd“ und der RNJ Vogtland demonstrierten am Samstag, dem 5. Januar 2013, vor dem Plauner Arbeitsamt. Die stationäre Kundgebung fand im Rahmen der Kampagne gegen Zeitarbeit des „Freien Netz Süd“ statt, mit der die bayrischen Nazis schon seit geraumer Zeit durch die Lande tingeln. Während die bisherigen Auftritte des Nazi-Wanderzirkus zumeist ein paar Tage vorher bekannt wurden und daher von Protesten begleitet waren (Vgl. Autonome Antifa Hof (1), Autonome Antifa Hof (2), Endstation Rechts), passierte diesmal: rein gar nichts. In gewohnt scharfsinniger Manier meldete die „Freie Presse“ im Lokalteil, dass Proteste ausblieben, da schlicht und einfach niemand von der bevorstehenden Nazikundgebung wusste. Wie konnte das geschehen?

Bereits am 16.04.2011 und am 14.04.2012 fanden zwei Naziaufmärsche in Plauen statt. Die Stadtverwaltung und das Ordnungsamt forcierten jeweils eine Taktik der Kriminalisierung und des Verschweigens. Trauriger Höhepunkt dessen war im Jahr 2011 die Genehmigung einer Naziroute, welche am Platz der ehemaligen Synagoge vorbeiführte. Es wurde den Nazis per Beschluss sogar ermöglicht, in Ruf- und Sichtweite des Platzes eine Zwischenkundgebung anzumelden. 2012 leugneten offizielle Stellen lange Zeit überhaupt das Vorhandensein einer Nazianmeldung. (AGV berichtete)

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[Plauen] Nazis demonstrieren – die Stadt hilft mit

Etwa 35 Nazis vom „Freien Netz Süd“ und der RNJ Vogtland demonstrierten am Samstag, dem 5. Januar 2013, vor dem Plauner Arbeitsamt. Die stationäre Kundgebung fand im Rahmen der Kampagne gegen Zeitarbeit des „Freien Netz Süd“ statt, mit der die bayrischen Nazis schon seit geraumer Zeit durch die Lande tingeln. Während die bisherigen Auftritte des Nazi-Wanderzirkus zumeist ein paar Tage vorher bekannt wurden und daher von Protesten begleitet waren (Vgl. Autonome Antifa Hof (1), Autonome Antifa Hof (2), Endstation Rechts), passierte diesmal: rein gar nichts. In gewohnt scharfsinniger Manier meldete die „Freie Presse“ im Lokalteil, dass Proteste ausblieben, da schlicht und einfach niemand von der bevorstehenden Nazikundgebung wusste. Wie konnte das geschehen?

Bereits am 16.04.2011 und am 14.04.2012 fanden zwei Naziaufmärsche in Plauen statt. Die Stadtverwaltung und das Ordnungsamt forcierten jeweils eine Taktik der Kriminalisierung und des Verschweigens. Trauriger Höhepunkt dessen war im Jahr 2011 die Genehmigung einer Naziroute, welche am Platz der ehemaligen Synagoge vorbeiführte. Es wurde den Nazis per Beschluss sogar ermöglicht, in Ruf- und Sichtweite des Platzes eine Zwischenkundgebung anzumelden. 2012 leugneten offizielle Stellen lange Zeit überhaupt das Vorhandensein einer Nazianmeldung. (AGV berichtete)

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Angriff auf islamisches Zentrum in Plauen

In der Nacht auf den 14.12.2012 wurde das islamische Zentrum in der Plauener Dobenaustraße Ziel eines offensichtlich islamfeindlich und rassistisch motivierten Übergriffes. Nach Angabe der örtlichen Behörden wurden vor der Tür Teile eines Schweinskopfs abgelegt, zudem die Fassade und der Gehweg mit einer roten Flüssigkeit (vermutlich Tierblut) beschmiert. Am Abend des 14.12.2012 wurde außerdem erneut die Fassade des Zentrums mit einem kleineren Schriftzug besprayt. (Vgl. FREIE PRESSE (1) & FREIE PRESSE (2))

Innerhalb des letzten Jahres hatten Nazis aus der Region gezielt gegen Migrant_Innen in Plauen mobil gemacht. Es kam zu mehreren gewalttätigen Übergriffen und zwei offen rassistischen Kundgebungen. Der Angriff auf das islamische Zentrum ist der bisherige Gipfel einer Reihe von Aktionen, die sich gezielt gegen Migrant_Innen und Menschen islamischen Glaubens im Vogtland richteten.
Im Folgenden werden wir kurz die rassistischen Vorfälle und Aktivitäten der letzten 14 Monate dokumentieren.

Am 14.10.2011 wurden drei Asylbewerber_Innen in der Plauner Innenstadt durch Mitarbeiter des Securityunternehmens C.O.P.S. angegriffen und erheblich verletzt. (AGV berichtete) In Folge des Übergriffes kam es zu einer Auseinandersetzung vor der Discothek „N1“, die ihrerseits in den vorherigen Monaten durch rassistische Einlasskontrollen und Nazisecuritys an der Tür aufgefallen war. Lokalpresse und NPD waren sich im ersten Moment darin einig, dass es sich um einen Fall von „Ausländergewalt“ handelte. (Vgl. Radiointerview der AGV mit Radio Corax) Die NPD versuchte die aufgeheizte Atmosphäre in der Stadt nach den Vorfällen am „N1“ zu nutzen und meldete für den 29.10.2011 eine Kundgebung in der Innenstadt Plauens an, bei der etwa 120 Teilnehmer_Innen gezählt werden konnten. Neben Holger Apfel (damals Landesvorsitzender der NPD Sachsen) und Jens Baur (NPD KV Dresden) stand auch Mike Scheffler aus Delitzsch auf der Rednerliste, der neben seiner Funktion als Landesvize der NPD Sachsen auch als einer der führenden Köpfe des „Freien Netzes“ anzusehen ist. Der Protest gegen die Naziveranstaltung blieb mit etwa 50 Teilnehmenden sehr überschaubar.

2012_12_small
(NPD-Kundgebung am 29.10.2011 in Plauen – Arne Schimmer [NPD-Bürgerbüro Plauen] vor Transparent der Kameradschaft RNJ Vogtland)

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Angriff auf islamisches Zentrum in Plauen

In der Nacht auf den 14.12.2012 wurde das islamische Zentrum in der Plauener Dobenaustraße Ziel eines offensichtlich islamfeindlich und rassistisch motivierten Übergriffes. Nach Angabe der örtlichen Behörden wurden vor der Tür Teile eines Schweinskopfs abgelegt, zudem die Fassade und der Gehweg mit einer roten Flüssigkeit (vermutlich Tierblut) beschmiert. Am Abend des 14.12.2012 wurde außerdem erneut die Fassade des Zentrums mit einem kleineren Schriftzug besprayt. (Vgl. FREIE PRESSE (1) & FREIE PRESSE (2))

Innerhalb des letzten Jahres hatten Nazis aus der Region gezielt gegen Migrant_Innen in Plauen mobil gemacht. Es kam zu mehreren gewalttätigen Übergriffen und zwei offen rassistischen Kundgebungen. Der Angriff auf das islamische Zentrum ist der bisherige Gipfel einer Reihe von Aktionen, die sich gezielt gegen Migrant_Innen und Menschen islamischen Glaubens im Vogtland richteten.
Im Folgenden werden wir kurz die rassistischen Vorfälle und Aktivitäten der letzten 14 Monate dokumentieren.

Am 14.10.2011 wurden drei Asylbewerber_Innen in der Plauner Innenstadt durch Mitarbeiter des Securityunternehmens C.O.P.S. angegriffen und erheblich verletzt. (AGV berichtete) In Folge des Übergriffes kam es zu einer Auseinandersetzung vor der Discothek „N1“, die ihrerseits in den vorherigen Monaten durch rassistische Einlasskontrollen und Nazisecuritys an der Tür aufgefallen war. Lokalpresse und NPD waren sich im ersten Moment darin einig, dass es sich um einen Fall von „Ausländergewalt“ handelte. (Vgl. Radiointerview der AGV mit Radio Corax) Die NPD versuchte die aufgeheizte Atmosphäre in der Stadt nach den Vorfällen am „N1“ zu nutzen und meldete für den 29.10.2011 eine Kundgebung in der Innenstadt Plauens an, bei der etwa 120 Teilnehmer_Innen gezählt werden konnten. Neben Holger Apfel (damals Landesvorsitzender der NPD Sachsen) und Jens Baur (NPD KV Dresden) stand auch Mike Scheffler aus Delitzsch auf der Rednerliste, der neben seiner Funktion als Landesvize der NPD Sachsen auch als einer der führenden Köpfe des „Freien Netzes“ anzusehen ist. Der Protest gegen die Naziveranstaltung blieb mit etwa 50 Teilnehmenden sehr überschaubar.

2012_12_small
(NPD-Kundgebung am 29.10.2011 in Plauen – Arne Schimmer [NPD-Bürgerbüro Plauen] vor Transparent der Kameradschaft RNJ Vogtland)

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