Am Mittwoch, dem 23. Mai 2018, findet um 18 Uhr im Projekt Schuldenberg (Thiergartner Straße 4 Plauen) eine Lesung in Vorbereitung auf die Proteste gegen den rechten Schweigemarsch in Annaberg-Buchholz statt.
Die ReferentInnen Eike Sanders und Ulli Jentsch werden über “Kulturkampf und Gewissen – medizinethische Strategien der ‘Lebensschutz’-Bewegung” sprechen. Beginn ist 18 Uhr!
Hier ein kurzer Text aus einer Buchbesprechung (http://www.schattenblick.de/infopool/buch/sachbuch/busar693.html):
Das Leben schützen – wer wollte das nicht? Worum es sich bei „Leben“ im besonderen handelt, läßt sich nicht einfach aus der Gegenüberstellung zum Tod erschließen. Was als idealisierte Polarität völlig klar erscheint, nimmt in seiner gesellschaftlichen Verallgemeinerung die Gestalt von Kampfbegriffen an, deren Verabsolutierung auf die Erwirtschaftung von Definitionshoheit und die Negation des politischen Gegners abstellen. So enthält das Begriffspaar „Pro Life“ und „Pro Choice“, unter dem die gesellschaftliche Auseinandersetzung um das Recht auf Schwangerschaftsabbruch in den USA geführt wird, eine unterschwellige, den VerteidigerInnen des Abtreibungsrechts zur Last fallende Wertung. Für das Leben einzutreten erscheint als moralisch unantastbare Position, sich die Entscheidung zwischen Leben und Tod eines werdenden Kindes vorzubehalten unterstellt demgegenüber eine egoistische, allein das Interesse der werdenden Mutter repräsentierende Wahlmöglichkeit.
Dabei ist das Erkämpfen des Rechts von Frauen, über ihren Körper zu verfügen, nicht vom Kampf gegen das Patriarchat zu trennen.
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