Category Archives: Antirassismus

9.11. Greiz: Antirassistische Demonstration „Pogrome verhindern bevor sie entstehen“

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POGROME VERHINDERN BEVOR SIE ENTSTEHEN!
Antirassistische Demonstration am 9.11.2013 in Greiz

Pohlitz. Ein Plattenbaugebiet am Rande der ostthüringischen Kreisstadt Greiz. Die scheinbare Ruhe ist seit einigen Wochen getrübt. Seit Anfang September demonstriert jeden Freitag eine sogenannte „Bürgerinitative“ gegen ein kurzfristig neu eröffnetes Wohnheim für Flüchtlinge. Ein Blick auf die Agenda der Bürgerinitiative zeigt schnell: es handelt sich um rassistische Klischees und Ressentiments, die bestehende Ängste und Vorurteile der Bevölkerung aufgreift und gezielt verstärken soll. Hinter der Initiative stehen organisierte Nazis aus Greiz und dem Vogtlandkreis, allen voran David Köckert aus dem Umfeld der Kameradschaften „Braune Teufel Vogtland“ und „Rechte Aktionsfront“ (RAF) sowie Kevin Pahnke, Führungskader der „RNJ Vogtland“.

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Greiz: 140 Menschen solidarisieren sich mit Flüchtlingen

Kein erfolgreicher Freitag für die „Bürgerinitiative gegen das Asylheim am Zaschberg“: etwa 140 Menschen solidarisierten sich mit den Greizer Flüchtlingen und stellten sich dem Aufmarsch der Rassist*innen in der Greizer Innenstadt entgegen. Diese konnten nach Angabe der Initiative „Solidarität mit den Greizer Flüchtlingen“ nur ca. 80 Demonstrant*innen aufbringen. Mit dabei waren neben David Köckert und anderen Greizer Nazis auch Kader des „Freien Netz Kahla“, was wiederum unterstreicht, aus welchem Personenkreis sich die „Bürgerinitiative“ zusammensetzt: aus teils militanten Rassist*innen, aus all denjenigen, die seit Jahren bei jeder Gelegenheit Hetze gegen Migrant*innen betreiben. Seitens der antirassistischen Proteste wurden zudem Forderungen nach einem Ende der Lagerunterbringung und des rassistischen Gutscheinsystems geäußert.
FIGHT RACISM NOW!

Wir wollen an dieser Stelle auch auf zwei Videos der Filmpiraten hinweisen:

Greiz 11.10.: Gegen den Aufmarsch der Rassist_Innen

Wie diese Woche bekannt wurde, hat die rassistische „Bürgerinitiative gegen ein Asylheim am Zaschberg“ eine Demo in der Greizer Innenstadt für Freitag den 11.10., 18 Uhr, angemeldet. Um dem Treiben von Pahnke, Köckert und Konsorten solidarisch entgegenzutreten, hat die Initiative „Solidarität mit den Flüchtlingen in Greiz“ eine Gegenkundgebung angemeldet. Unterstützt wird der Aufruf der antirassistischen Initiative von mehreren bürgerlichen Bündnissen, Gewerkschaften und Parteien.
Treffpunkt ist ebenfalls 18 Uhr am Markt in Greiz.

[Greiz] Rassistische Bürgerinitiative hetzt gegen Flüchtlinge

Hellersdorfer Zustände in der ostthüringischen Provinz: zumindest wünschen sich dies lokale Nazis, die sich seit über vier Wochen in einer sogenannten „Bürgerinitiative“ organisieren und gegen ein neues Wohnheim für Flüchtlinge mobil machen. Heute wurde bekannt, dass für kommenden Freitag, den 11.10., ab 18 Uhr eine Nazidemo in der Greizer Innenstadt angemeldet ist.

Schon am 13.09., dem Tag der Eröffnung des Wohnheims im Plattenbauviertel Greiz-Pohlitz, versammelten sich etwa 85 Menschen vor dem Heim um gegen selbiges zu protestieren. Verantwortlich zeichnete sich eine spontan gegründete „Bürgerinitiative gegen das Asylheim am Zaschberg“, die in den Folgetagen vor allem bei Facebook rassistische Hetze betrieb und gezielt bestehende Ängste der Greizer Bevölkerung aufgriff. Anfangs mit Erfolg: am 20.09. folgte eine zweite Kundgebung, an der sich schon über 120 Personen beteiligten. In trauter Eintracht standen sich Bürger*innen und Nazis gemeinschaftlich mehrere Stunden die Beine in den Bauch und verbreiteten über die Lautsprecheranlage so ziemlich jedes Klischee zwischen steigender Kriminalität, Kindern die auf dem Schulweg Angst um ihr Pausenbrot haben müssten und dem Ende der wohligen Pohlitzer Volksgemeinschaft. Jedoch, und dies ist bemerkenswert, äußerten Bürger*innen die an der Kundgebung teilnahmen auch Wünsche für eine menschenwürdigere Unterbringung der Flüchtlinge – was bei den Veranstalter*innen weniger gut ankam.

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Greiz: Nazis machen mobil gegen Flüchtlingsunterkunft

In einem ehemaligen Lehrlingswohnheim im Stadtteil Greiz-Pohlitz wurde vergangenen Freitag (13.09.) eine neue Unterkunft für Asylbewerber*innen eröffnet. Derzeit sind dort ca. 50 Flüchtlinge vor allem aus Syrien, Afghanistan und Tschetschenien untergebracht. Wie zu erwarten war, machen lokale Nazis gegen das neue Wohnheim mobil.

Eine dubiose „Bürgerinitiative gegen das Asylheim am Zaschberg“ formierte sich und mobilisierte schon am letzten Freitag etwa 85 Menschen zu einer Kundgebung vor dem Heim. Es ist davon auszugehen, dass die sogenannte Bürgerinitative auf das Konto organisierter Nazistrukturen aus Greiz geht. Unter den 85 Teilnehmer*innen waren jedoch nicht nur lokale Nazis, sondern auch einige Anwohner*innen aus dem Stadtteil Pohlitz. Inwieweit Nazis tatsächlich an rassistische Ressentiments aus der Bevölkerung anknüpfen können, bleibt Spekulation. Tatsache ist, dass die Greizer Nazis sehr wohl dazu bereit sind, mit den Ängsten und Vorurteilen der „deutschen“ Stadtteilbevölkerung Politik gegen Migrant*innen zu betreiben. Wohin diese Art von Politik führt, zeigt die Vergangenheit in Greiz: am 30. Januar 2003 versuchten etwa 10 Greizer Nazis, unter anderem Norman Wilkens, das Asylbewerber*innenheim in Greiz-Irchwitz in Brand zu setzen. Nur die geistesgegenwärtige Reaktion eines Wachmanns und viel Unfähigkeit seitens der Nazis verhinderte Schlimmeres.

Für kommenden Freitag (den 21.09.) ist erneut eine rassistische Kundgebung der sogenannten „Bürgerinitiative“ geplant. Auch wenn die Kundgebung derzeit verboten ist, kann davon ausgegangen werden, dass die Nazis vom Gericht Recht bekommen und demonstrieren dürfen.

Ab 18 Uhr ist eine Gegenkundgebung in der Gerhart-Hauptmann-Straße in Greiz-Pohlitz angemeldet. Kommt zahlreich und solidarisiert euch mit den Pohlitzer Flüchtlingen!

Pressemitteilung zu den rassistischen Anschlägen in Plauen in der Nacht zum 01.09.13

Zum wiederholten Mal griffen Neonazis vergangenes Wochenende unter anderem das islamische Zentrum in der Dobenaustraße an. Das Zentrum wurde mit Farbbeuteln beworfen und mit dem Slogan „Islam stoppen“ versehen. Ein weiteres Ziel der Angriffe wurde die im April diesen Jahres eröffnete Asylbewerber*innenunterkunft in der Pausaer Straße – hier wurden Hakenkreuze und die Parole „Asylbetrüger stoppen“ gesprüht. In der Innenstadt wurde am Bretterverschlag der Hortenbaustelle mit der selben Farbe der Spruch „Multikulti ist tot“ angebracht. Ebenfalls besprühten Nazis die Gedenktafel für den von Nazis ermordeten Widerstandskämpfer Paul Dittmann am oberen Bahnhof. Schon in der Nacht vom 8.8. auf den 9.8. wurden am Edeka an der Neundorfer Straße, im Fußgängertunnel am Oberen Bahnhof sowie an einer Mauer am Diska im Seehausgebiet mittels Sprühschablonen die Parolen „Multikulti tötet“ sowie „NS – Jugend im Aufbruch“ angebracht. Trotz Strafanzeige in mindestens einem Fall verschweigt der offizielle Polizeibericht die Vorfälle. Derartige Aktivitäten sind kein reines Plauener Phänomen. So wurden am Morgen des 28.08 in Oelsnitz/Vogtl. in mindestens sieben Straßen im Stadtgebiet Nazi-Sprühereien festgestellt. In anderen Städten wie z.B. Falkenstein sind vergleichbare Vorkommnisse bereits Normalität.

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Angriff auf islamisches Zentrum in Plauen

In der Nacht auf den 14.12.2012 wurde das islamische Zentrum in der Plauener Dobenaustraße Ziel eines offensichtlich islamfeindlich und rassistisch motivierten Übergriffes. Nach Angabe der örtlichen Behörden wurden vor der Tür Teile eines Schweinskopfs abgelegt, zudem die Fassade und der Gehweg mit einer roten Flüssigkeit (vermutlich Tierblut) beschmiert. Am Abend des 14.12.2012 wurde außerdem erneut die Fassade des Zentrums mit einem kleineren Schriftzug besprayt. (Vgl. FREIE PRESSE (1) & FREIE PRESSE (2))

Innerhalb des letzten Jahres hatten Nazis aus der Region gezielt gegen Migrant_Innen in Plauen mobil gemacht. Es kam zu mehreren gewalttätigen Übergriffen und zwei offen rassistischen Kundgebungen. Der Angriff auf das islamische Zentrum ist der bisherige Gipfel einer Reihe von Aktionen, die sich gezielt gegen Migrant_Innen und Menschen islamischen Glaubens im Vogtland richteten.
Im Folgenden werden wir kurz die rassistischen Vorfälle und Aktivitäten der letzten 14 Monate dokumentieren.

Am 14.10.2011 wurden drei Asylbewerber_Innen in der Plauner Innenstadt durch Mitarbeiter des Securityunternehmens C.O.P.S. angegriffen und erheblich verletzt. (AGV berichtete) In Folge des Übergriffes kam es zu einer Auseinandersetzung vor der Discothek „N1“, die ihrerseits in den vorherigen Monaten durch rassistische Einlasskontrollen und Nazisecuritys an der Tür aufgefallen war. Lokalpresse und NPD waren sich im ersten Moment darin einig, dass es sich um einen Fall von „Ausländergewalt“ handelte. (Vgl. Radiointerview der AGV mit Radio Corax) Die NPD versuchte die aufgeheizte Atmosphäre in der Stadt nach den Vorfällen am „N1“ zu nutzen und meldete für den 29.10.2011 eine Kundgebung in der Innenstadt Plauens an, bei der etwa 120 Teilnehmer_Innen gezählt werden konnten. Neben Holger Apfel (damals Landesvorsitzender der NPD Sachsen) und Jens Baur (NPD KV Dresden) stand auch Mike Scheffler aus Delitzsch auf der Rednerliste, der neben seiner Funktion als Landesvize der NPD Sachsen auch als einer der führenden Köpfe des „Freien Netzes“ anzusehen ist. Der Protest gegen die Naziveranstaltung blieb mit etwa 50 Teilnehmenden sehr überschaubar.

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(NPD-Kundgebung am 29.10.2011 in Plauen – Arne Schimmer [NPD-Bürgerbüro Plauen] vor Transparent der Kameradschaft RNJ Vogtland)

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Angriff auf islamisches Zentrum in Plauen

In der Nacht auf den 14.12.2012 wurde das islamische Zentrum in der Plauener Dobenaustraße Ziel eines offensichtlich islamfeindlich und rassistisch motivierten Übergriffes. Nach Angabe der örtlichen Behörden wurden vor der Tür Teile eines Schweinskopfs abgelegt, zudem die Fassade und der Gehweg mit einer roten Flüssigkeit (vermutlich Tierblut) beschmiert. Am Abend des 14.12.2012 wurde außerdem erneut die Fassade des Zentrums mit einem kleineren Schriftzug besprayt. (Vgl. FREIE PRESSE (1) & FREIE PRESSE (2))

Innerhalb des letzten Jahres hatten Nazis aus der Region gezielt gegen Migrant_Innen in Plauen mobil gemacht. Es kam zu mehreren gewalttätigen Übergriffen und zwei offen rassistischen Kundgebungen. Der Angriff auf das islamische Zentrum ist der bisherige Gipfel einer Reihe von Aktionen, die sich gezielt gegen Migrant_Innen und Menschen islamischen Glaubens im Vogtland richteten.
Im Folgenden werden wir kurz die rassistischen Vorfälle und Aktivitäten der letzten 14 Monate dokumentieren.

Am 14.10.2011 wurden drei Asylbewerber_Innen in der Plauner Innenstadt durch Mitarbeiter des Securityunternehmens C.O.P.S. angegriffen und erheblich verletzt. (AGV berichtete) In Folge des Übergriffes kam es zu einer Auseinandersetzung vor der Discothek „N1“, die ihrerseits in den vorherigen Monaten durch rassistische Einlasskontrollen und Nazisecuritys an der Tür aufgefallen war. Lokalpresse und NPD waren sich im ersten Moment darin einig, dass es sich um einen Fall von „Ausländergewalt“ handelte. (Vgl. Radiointerview der AGV mit Radio Corax) Die NPD versuchte die aufgeheizte Atmosphäre in der Stadt nach den Vorfällen am „N1“ zu nutzen und meldete für den 29.10.2011 eine Kundgebung in der Innenstadt Plauens an, bei der etwa 120 Teilnehmer_Innen gezählt werden konnten. Neben Holger Apfel (damals Landesvorsitzender der NPD Sachsen) und Jens Baur (NPD KV Dresden) stand auch Mike Scheffler aus Delitzsch auf der Rednerliste, der neben seiner Funktion als Landesvize der NPD Sachsen auch als einer der führenden Köpfe des „Freien Netzes“ anzusehen ist. Der Protest gegen die Naziveranstaltung blieb mit etwa 50 Teilnehmenden sehr überschaubar.

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(NPD-Kundgebung am 29.10.2011 in Plauen – Arne Schimmer [NPD-Bürgerbüro Plauen] vor Transparent der Kameradschaft RNJ Vogtland)

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01.12. Plauen – Vortrag vom THE VOICE REFUGEE FORUM

Nach dem „Beats For The Refugee Struggle“-Solikonzert findet nun am Samstag dem 01.12.2012 in Plauen die zweite Soliveranstaltung für den Protestmarsch der Flüchtlinge statt. 19 Uhr beginnt im Infoladen des Projekt Schuldenberg ein Vortrag des THE VOICE REFUGEE FORUM. Thema ist der Flüchtlingsstreik bzw. Protestmarsch, der bereits im März 2012 mit einem Hungerstreik der Flüchtlinge in Würzburg begann und sich gegen die unmenschlichen Lager in Deutschland, die Abschiebung von Flüchtlingen und generell gegen die Festung Europa wendet. Außerdem werden die AktivistInnen von THE VOICE auch auf den bundesweiten Aktionstag am 03.12. und das Lagersystem in Thüringen eingehen.

Also, zahlreiches Erscheinen ist erwünscht: Samstag 01.12. … 19 Uhr … Infoladen Plauen im Projekt Schuldenberg (Thiergartner Str. 4). Im Anschluss wird ein Konzert mit HUMAN RISK und VICTIMS OF CLASSWAR stattfinden.

keinmenschistillegal

Samstag 25.02.: Den rassistischen Konsens brechen – Dessauer Verhältnisse angreifen!

dessau2012

Aufruf zur überregionalen Antira-Demo am 25.02. in Dessau

Eigentlich stellt sich die Situation in Dessau dar, wie sie in einer mittelgroßen, ostdeutschen Stadt zu erwarten ist: Tief in der Bevölkerung verankerter Rassismus und Nationalismus, eine zwar kleine und intellektuell bemitleidenswerte, aber organisierte Neonaziszene mit fließendem Übergang zu rechtslastiger Jugendkultur, homophobem Mackergehabe, Stammtischnazis und einem rechtsdominierten Fußballverein, ein NPD-Stadtrat, überforderte Behörden, rassistische Polizeibeamte, einige gutwillige „Zivilgesellschafter“, viele „Extremismus“-Bekämpfer, ein paar Student_innen, ein „Ausländer“-Anteil von knapp 2 %, eine kommerzialisierte, „alternative“ Kulturszene und eine marginalisierte, radikale Linke. So weit, so schlecht. Und zweifelsfrei genug Grund für eine Demo.

Einige Ereignisse der letzten 12 Jahre allerdings sorgten auch bundesweit dafür, dass sich die Stadt an Mulde und Elbe ihr bejammertes Image redlich verdient hat. Neonazigewalt bis hin zum Mord an Alberto Adriano im Juni 2000, seither fast jährlich Aufmärsche, Polizeiskandale (Stichwort Staatsschutz-Skandal), rassistische Polizeikontrollen und natürlich der immer noch ungeklärte Tod von Oury Jalloh in Zelle 5 des Polizeireviers am 7. Januar 2005.

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