Greiz: Nazis machen mobil gegen Flüchtlingsunterkunft

In einem ehemaligen Lehrlingswohnheim im Stadtteil Greiz-Pohlitz wurde vergangenen Freitag (13.09.) eine neue Unterkunft für Asylbewerber*innen eröffnet. Derzeit sind dort ca. 50 Flüchtlinge vor allem aus Syrien, Afghanistan und Tschetschenien untergebracht. Wie zu erwarten war, machen lokale Nazis gegen das neue Wohnheim mobil.

Eine dubiose „Bürgerinitiative gegen das Asylheim am Zaschberg“ formierte sich und mobilisierte schon am letzten Freitag etwa 85 Menschen zu einer Kundgebung vor dem Heim. Es ist davon auszugehen, dass die sogenannte Bürgerinitative auf das Konto organisierter Nazistrukturen aus Greiz geht. Unter den 85 Teilnehmer*innen waren jedoch nicht nur lokale Nazis, sondern auch einige Anwohner*innen aus dem Stadtteil Pohlitz. Inwieweit Nazis tatsächlich an rassistische Ressentiments aus der Bevölkerung anknüpfen können, bleibt Spekulation. Tatsache ist, dass die Greizer Nazis sehr wohl dazu bereit sind, mit den Ängsten und Vorurteilen der „deutschen“ Stadtteilbevölkerung Politik gegen Migrant*innen zu betreiben. Wohin diese Art von Politik führt, zeigt die Vergangenheit in Greiz: am 30. Januar 2003 versuchten etwa 10 Greizer Nazis, unter anderem Norman Wilkens, das Asylbewerber*innenheim in Greiz-Irchwitz in Brand zu setzen. Nur die geistesgegenwärtige Reaktion eines Wachmanns und viel Unfähigkeit seitens der Nazis verhinderte Schlimmeres.

Für kommenden Freitag (den 21.09.) ist erneut eine rassistische Kundgebung der sogenannten „Bürgerinitiative“ geplant. Auch wenn die Kundgebung derzeit verboten ist, kann davon ausgegangen werden, dass die Nazis vom Gericht Recht bekommen und demonstrieren dürfen.

Ab 18 Uhr ist eine Gegenkundgebung in der Gerhart-Hauptmann-Straße in Greiz-Pohlitz angemeldet. Kommt zahlreich und solidarisiert euch mit den Pohlitzer Flüchtlingen!