Am Samstag, dem 01.03. 14 Uhr in Plauen: Unterstützt die Demo der Geflüchteten!

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Es ist noch nicht einmal zwei Wochen her, dass Ahmed J. im Alter von 43 Jahren auf dem Flur des Asylbewerber*innenheims in der Plauener Kasernenstraße verstarb. Ahmed starb an den Folgen einer nicht behandelten Lungenembolie – für den Familienvater libyscher Herkunft kam jede Hilfe zu spät, denn der zuständige Wachdienst weigerte sich auch nach mehrmaliger Aufforderung der Heimbewohner*innen, den Notarzt zu rufen.

Vieles bleibt ungeklärt, zum Beispiel auf wessen Weisung der Wachschutz handelte, oder warum unter den Bewohnern der Kasernenstraße offenbar das Gerücht umging, dass die medizinische Versorgung durch Notärzte nur bei Barzahlung von 500 Euro möglich sei. Tatsache ist, dass die Gründe für den Tod Ahmed J.s innerhalb des strukturellen Rassismus zu suchen sind, der innerhalb der „Festung Europa“ den Umgang staatlicher Institutionen mit Geflüchteten bestimmt. Herausragende Beispiele dieser staatlich gewollten und in Gesetzen festgeschriebenen Diskriminierungen sind die Lagerunterbringung von Geflüchteten und das sogenannte „Asylbewerberleistungsgesetz“, welches den Zugang zu ärztlicher Versorgung für Refugees festlegt – und diesen der Willkür der Behörden unterstellt.

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[Plauen] Im Gedenken an Ahmed J.

Ahmed J. wurde gerade einmal 43 Jahre alt. Der libysche Familienvater, der mit seiner Frau und seinem 10 Monate alten Kind erst Ende 2013 nach Deutschland geflohen war, starb in den frühen Morgenstunden des vergangenen Freitags auf dem Flur der Gemeinschaftsunterkunft in der Kasernenstraße in Plauen. Ahmeds Tod war tragisch, war vermeidbar, war unnötig – denn die Gründe liegen auch in den diskriminierenden Strukturen, denen Geflüchteten in Deutschland ausgesetzt sind.
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Seit Tagen klagte Ahmed über starke Schmerzen. Nachdem er vergangenen Dienstag im Plauener Krankenhaus behandelt worden war, kehrte er ins Heim zurück. Inzwischen wurde bekannt, dass Ahmed J. an einer Lungenembolie starb, die durch eine chronische Rippenfellentzündung ausgelöst wurde. Warum dies nicht bereits im Krankenhaus festgestellt wurde und der offensichtlich schwerkranke Mann ohne Diagnose zurück in das Heim geschickt wurde, bleibt zu hinterfragen. In dem maroden Gebäudekomplex in der Plauener Kasernenstraße sind derzeit ca. 290 Geflüchtete untergebracht, das Heim gilt als restlos überfüllt. Beinahe wöchentlich werden derzeit neue Flüchtlinge dem Heim zugewiesen, während in der Stadt selbst gerade bei kommunalen Wohnungen ein massiver Leerstand herrscht. Continue reading [Plauen] Im Gedenken an Ahmed J.

08.02 „Gedenkmarsch“ in Weimar

Thüringer Neonazis halten an ihren Plänen fest, neben den „Trauermärschen“ in Dres­den und Magdeburg einen weiteren Aufmarsch zum „Bombengedenken“ zu etablie­ren. In Zusammenarbeit mit der NPD mobilisieren „Freie Kräfte“ zum dritten Mal zu einem Aufmarsch nach Weimar.

Unter dem Motto „Ehrenhaftes Gedenken“ waren im vergangenen Jahr etwa 90 Neona­zis unter dem lautstarken Protest von rund 500 Personen durch Weimar marschiert. Mit dem Aufmarsch zum Jahrestag der Bombardierung Weimars am 9. Februar 1945 wollen die Neonazis angeblich der deutschen Opfer gedenken und damit die Ge­schichte in ihrem Sinn verdrehen. Noch 2012 war der Aufmarsch aufgelöst worden, weil die Neonazis nicht in der Lage gewesen sein sollen, die von der Stadt erlassenen Auflagen zu erfüllen.

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