Gegen den Naziaufmarsch am 17. Juni 2012 in Dresden!

Die Arbeiter haben kein Vaterland!
Dieser Satz aus dem Manifest der Kommunistischen Partei von Karl Marx und Friedrich Engels (1) passt am 17.06. wie die Faust aufs (Nazi-)Auge. Er ist die Antwort auf den Vorwurf, die Kommunist_innen wöllten die Nationalität und das Vaterland abschaffen. Denn den Arbeiter_innen könnte nicht genommen werden, was sie sowieso nicht hätten, so Marx und Engels. In ihrer Vorstellung würde der Staat von selbst absterben und die Nation unnötig werden, wenn die Arbeiter_innen sich erheben und die Macht in allen Staaten inne haben. Für uns ist das nicht genug: die Abschaffung von Staat und Grenzen ist für uns kein bloßer Schritt oder einfache Folge, sondern erklärtes Ziel, eine hierarchielose Gesellschaft, frei von Zwängen ist nicht mit einem Staatensystem möglich. Dieser Staats-Kommunismus gilt spätestens nach dem Verfall des Ostblocks als gescheitert. Das ist auch gut so, wir denken nicht, dass durch Parteien die Revolution ausgelöst wird oder auch nur wesentliche Änderungen durchgesetzt werden können. Durch die hierarchische Stellvertreter_innenpolitik, entgegen eines Konsensprinzips innerhalb der Parteien, entstehen starke Machtinteressen. Zur Durchsetzung dieser entfernen sich die Parteispitzen schnell von ihrer Basis. Um mitzuregieren überwerfen Parteien regelmäßig ihre Grundsätze und wirken somit den Idealen einer befreiten Gesellschaft entgegen. Beispielhaft hierfür ist der Bau von Abschiebeknästen von einer Rot-Roten-Regierung oder von Kohlekraftwerken durch die Grünen.(2) Für uns ist klar, dass die Änderungen, die wir wollen, nicht in Parlamenten entschieden werden, sondern erkämpft werden müssen. Zurück zum Ausgangspunkt: dennoch ist dieses Zitat treffend, um deutlich zu machen, wie weit her geholt die Interpretation des 17. Juni ist, welche im Aufruf für den diesjährigen Naziaufmarsch, organisiert von Netzwerk Mitte und NPD, zu finden ist. Schnell ist heraus zu lesen was mit dem „Grundanliegen der Arbeiter, dem Ruf nach Freiheit und Selbstbestimmung“ nach Ansicht der Nazis gemeint sein soll: eine Nationale Souveränität. Eine Verbindung in die Gegenwart und eine Gleichsetzung der Bestrebungen der Nazis erfolgt, in dem sich über Deutschlands „Kompetenzabtretung an die EU“ brüskiert wird, seine Rolle innerhalb der EU dabei völlig außer Acht lassend. Dies steht tatsächlich aber in keinem Verhältnis zu den Forderungen der aufständischen Arbeiter_innen von 1953. Diese kämpften für eine Verbesserung der wirtschaftlichen Lebensbedingungen, wie einer Preissenkung beim Grundbedarf. Die politischen Forderungen drehten sich um eine Organisierung und Demokratisierung von Parteien und Gewerkschaften von unten, freie und geheime Wahlen und den Sieg der Arbeiter_innen. Von Freiheiten im Sinne eines Nationen-Konstruktes ist dort nichts zu finden und entspringt schließlich nur den Vorstellungen der Nazis. Wir bleiben also dabei: „Die Arbeiter haben kein Vaterland!“. Continue reading Gegen den Naziaufmarsch am 17. Juni 2012 in Dresden!

20.05. Nazikundgebung in der Innenstadt angreifen! NPD-Landesparteitag abgesagt.

Neuigkeiten aus Plauen: der sächsische NPD-Landesverband hat heute seinen für Sonntag, den 20. Mai angekündigten Landesparteitag in der Plauener Festhalle abgesagt. Die Gründe dafür liegen in zwei Klauseln im Mietvertrag für die Festhalle. Zum einen forderte die Stadt eine Haftpflichtversicherung – die NPD war jedoch nicht in der Lage, rechtzeitig einen Versicherer zu finden. Zum anderen sollte sich die NPD verpflichten, „kein rassistisches, antisemitisches oder antidemokratisches Gedankengut zu verbreiten“. Dass dieser Paragraph nicht eingehalten werden kann, ist selbstredend. (Vgl. FREIE PRESSE)

Dennoch gibt es für den Sonntag keine Entwarnung: als Ersatz für den geplatzten Parteitag findet mit dem selben Line-Up eine auf 200 Personen angemeldete Kundgebung der NPD von 11 bis 17 Uhr auf dem Klostermarkt im Plauener Stadtzentrum statt. Zwar ist es ein organisatorisches Fiasko für die NPD, den Landesparteitag verschieben zu müssen und sich erneut auf die langwierige Suche nach einem geeigneten Veranstaltungsort zu begeben. Gleichzeitig heißt das aber auch, dass die NPD nun zur besten Sendezeit am Sonntag Nachmittag ihre nationalistische Scheiße unter dem Deckmantel der Kapitalismuskritik im Stadtzentrum verbreiten darf.

Nach der rassistischen Kundgebung am 29.10. und dem Heulmarsch der RNJ am 14.04. ist dies nun die dritte Naziveranstaltung im Stadtzentrum Plauens innerhalb von 7 Monaten. Keinesfalls darf sich nun darauf ausgeruht werden, dass der NPD-Landesparteitag nicht stattfinden kann.

Wir rufen daher ab Sonntag 11 Uhr zu dezentralen Aktionen in der Innenstadt auf – konsequent, militant und unberechenbar.

20.05. Plauen: NPD-Landesparteitag verhindern!

Am 20.05.2012 plant der NPD-Landesverband Sachsen, in der Plauener Festhalle seinen 20. Landesparteitag abzuhalten. Anwesende Redner werden Holger Apfel (NPD-Parteivorsitzender), Mario Löffler (sächsischer NPD-Landesvorsitzender) und Tomáš Vandas (Parteivorsitzender der tschechischen Ultranationalisten DSSS) sein. Des Weiteren werden mit Frank Rennicke und „Fylgien“ zwei Nazi-Liedermacher vor Ort sein. Hinter dem Pseudonym „Fylgien“ verbirgt sich Sebastian Döhring aus Berlin, der unter anderem zur Bundestagswahl 2009 für die Berliner NPD kandidierte. Das Thema des Landesparteitags lautet „Deutschlands Ausverkauf verhindern – Raus aus dem Euro!“. Geplanter Beginn der Veranstaltung ist 11 Uhr.

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8. Mai: Tag der Befreiung!

Am 8. Mai 1945 endete der zweite Weltkrieg mit der bedingungslosen Kapitulation Nazideutschlands. Damit beendeten die Truppen der Alliierten einen verbrecherischen Angriffskrieg, der von deutschem Boden ausging. Für uns ist der 8. Mai ein Grund zum Feiern, denn er steht für die Niederlage des NS-Regimes und damit für das Ende der industriellen Massenvernichtung von JüdInnen, Sinti und Roma, Homosexuellen und anderer Menschen, die nicht dem Weltbild der Nazis entsprachen oder die sich der Nazidiktatur widersetzten.

Etwa 20 PlaunerInnen nahmen gestern an der vom vogtländischen VVN/BDA veranstalteten Gedenkfeier zum Tag der Befreiung auf dem Plauner Hauptfriedhof in Reusa teil. Neben VertreterInnen von VVN, Linkspartei und dem Stadtrat waren auch einige AnwohnerInnen präsent.

Während des Gedenkens stellten sich auch etwa 5 Nazis, die offensichtlich der RNJ Vogtland angehörten, mit Transparenten in der Nähe des Friedhofseingangs auf. Wie zu erwarten war, jammerten sie über die Niederlage und den Untergang ihres tausendjährigen Reiches – auf Grund des ungünstigen Standortes leider ohne großartige Publikumsresonanz. Wir meinen dazu: Heult doch! Ihr habt den Krieg verloren, und für uns ist und bleibt der 8. Mai ein Grund zum Feiern.