Am 12.06. auf nach Annaberg-Buchholz! Mobiveranstaltung in Plauen.

Am kommenden Mittwoch, dem 31.05.2017, wird es eine Mobiveranstaltung zur Demonstration „Leben schützen! Abtreibung legalisieren! Weg mit §218!“ gegen den fundamentalistischen Schweigemarsch am 12.06. geben.

Die Mobiveranstaltung findet 19 Uhr im Infoladen Plauen (Thiergartner Straße 4) statt. Dort gibt es Infos zur Demo, den thematischen Hintergründen sowie zur Anreise.

Des weiteren empfehlen wir euch erneut den Vortrag von Gisela Notz „Kritik des Familismus“ am kommenden Montag (29.05.) 18 Uhr im Malzhaus-Clubraum.

Einen ausführlichen Aufruf zur Demo findet ihr +++hier+++.

Kritik am Schwerpunkt der Rote-Hilfe-Zeitung 4/2016 („Siegerjustiz – Verfolgung und Delegitimierung eines sozialistischen Versuchs seit 1990“)

Die Rote Hilfe Südwestsachsen hat uns gebeten, ein kritisches Statement zum Schwerpuntkt der Rote Hilfe-Zeitung 4/2016 zu veröffentlichen. Hier ist es:

Auch wir, von der RH-Gruppe Südwestsachsen, halten eine kritische Auseinandersetzung mit der „sozialistischen“ Realität in der DDR, der Sowjetunion und anderen Teilen der Welt für sehr wichtig. Weil dies aber in der aktuellen Ausgabe der RHZ, unserer Meinung nach nicht nur nicht der Fall ist, sondern Menschen zu Wort kommen, die vollkommen unkritisch und unreflektiert die DDR, das von ihr errichtete System sowie dessen Funktionär_innen verherrlichen, wollen wir uns an der Debatte, angestoßen durch die Dresdener Genossen_innen, beteiligen.

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Schweigemarsch stoppen! Veranstaltungen in Plauen!

In Annaberg-Buchholz wird es am 12.06. feministische und antifaschistische Proteste gegen den fundamentalistischen Schweigemarsch geben (Infos unter schweigemarsch-stoppen.de). Es gibt aus dem Grund zwei Veranstaltungen in Plauen im Clubraum vom Malzhaus (Alter Teich 7-9).

10.05. Und was sagen die Kinder dazu? Zehn Jahre später!
18 Uhr Clubraum Malzhaus Plauen

Nach zehn Jahren und drei Auflagen kommen die Kinder noch einmal zu Wort.
Ein zweites Mal kommen Töchter und Söhne lesbischer Mütter, schwuler Väter und – neu – von Eltern, die sich als transgender identifizieren, zu Wort. Zehn Jahre nach den ersten Interviews wurden die 34 Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen ein weiteres Mal zu ihrer Sicht auf ihre Familie befragt – Familien, die immer noch als „besonders“ oder auch „erklärungsbedürftig“ wahrgenommen werden.
Was finden die Kinder an ihrer Familie großartig? Was mögen sie an ihren Eltern, was kritisieren sie? Welche Wünsche und Träume haben sie für ihr Leben? Mit welchen Befürchtungen oder Reaktionen setzen sie sich auseinander? Was erleben sie als unterstützend? All das vermitteln die Texte authentisch und anschaulich. Die Kinder erzählen ganz offen auch von Krisen und Trennungen und darüber, wie ihre Eltern für sie da sind. Und sie geben uns einen Einblick in ihre Familien, die „ganz normal“ und manchmal so ganz anders sind.
In dieser Jubiläumsausgabe werden jeweils die „alten“ Textporträts von Teilnehmer_innen des ersten Bandes Und was sagen die Kinder dazu? ihren aktuellen Statements vor­angestellt. Hinzu kommen Gespräche mit Töchtern und Söhnen der neuen Regenbogenfamiliengeneration sowie ein Talk zwischen den Töchtern der Autorinnen.

29.05. Vortrag von Gisela Notz: Kritik des Familismus
18 Uhr Clubraum Malzhaus Plauen

Die Ideologie des Familismus (oder auch Familialismus), die die gesellschaftliche Organisationsnorm aus dem Konzept einer „Idealfamilie“ ableitet, prägt seit Jahrhunderten Politik und Sozialstruktur in Deutschland und in anderen westlichen Ländern wesentlich mit. Familismus hat einen Ausgangspunkt, der schon immer nur für einen Bruchteil der Bevölkerung praktische Relevanz hatte: die Familie. Sie gibt es heute ebenso wenig, wie es sie je gegeben hat. Und schon gar nicht war sie zu allen Zeiten die bürgerliche Kleinfamilie, wie wir sie heute kennen. Familismus ist eine Spielart des Antifeminismus, denn nach der familistischen Ideologie herrschen in der heterosexuellen Kleinfamilie, die immer aus Vater, Mutter und Kind(ern) besteht, komplementäre Rollenaufteilungen entlag der Geschlechterlinien. Die Ideologie der „Familie als Keimzelle der Gesellschaft“ ist immer auf den Nationalstaat bezogen. Sie führt unweigerlich zur Diskriminierung von Individuen und Gruppen, die diesem Bild nicht entsprechen. Angesichts der „neuen“ rechtspopulistischen AkteurInnen hat sie Hochkonjunktur. Was ist dagegen zu tun? Darüber sollten wir diskutieren.

Dr. Gisela Notz, freie Autorin, Sozialwissenschaftlerin und Historikerin, Berlin. Gisela Notz war von 2004 bis 2010 Bundesvorsitzende von pro familia. Zum Thema hat sie das Buch: Kritik des Familismus. Theorie und soziale Realität eines ideologischen Gemäldes geschrieben, das 2015 in der Reihe thorie org des Schmetterlings-Verlages in Stuttgart erschien. Seit 15 Jahren bringt sie den historischen Wandkalender „Wegbereiterinnen“ heraus.

Pressemitteilung des antifaschistischen Bündnisses „Die Provinz aufwühlen“ zum 1. Mai in Gera

+++ Sinkende Teilnehmer*innenzahlen beim Naziaufmarsch +++ Blockade erreicht Verzögerung der rechten Demonstration +++ Bis zu 600 Menschen nehmen an Antifademo teil. +++

Am 1. Mai 2017 mobilisierten Neonazis der militanten Kaderorganisation „Der III. Weg“ bundesweit nach Gera, um dort ihren jährlichen Aufmarsch zum 1. Mai abzuhalten. Zu Gegenprotesten riefen sowohl das bürgerliche Bündnis „Herz statt Hetze“ als auch der antifaschistische Vorbereitungskreis „Das Hinterland aufwühlen“ auf.

Zum ersten Mal seit Jahren konnten die Neonazis vom „III. Weg“ sinkende Teilnehmer*Innenzahlen verzeichnen. „Nicht einmal 500 Nazis beteiligten sich an der rechten Demonstration. Dies ist im Vergleich zum letzten Jahr fast eine Halbierung der Teilnehmenden und daher in unseren Augen eine klare Pleite für die Bestrebungen des „III. Wegs“, sich in Ostthüringen auszubreiten“, erklärt Willi Holzmann, Pressesprecher des Antifabündnisses. Trotzdem sei die Gefahr, die vom „III. Weg“ ausgeht, nicht zu unterschätzen, da es sich um ein kleines, aber militantes und elitäres Netzwerk handle, welches sich auch aus rechtsterroristischen Gruppen rekrutiere.

Bis zu 600 Menschen nahmen an der antifaschistischen Demonstration „Das Hinterland aufwühlen – den III. Weg stoppen“ teil. „Wir werten dies als Schritt in die richtige Richtung – hin zur dauerhaften Etablierung einer antifaschistischen Bewegung, die den Nazis auch abseits der Großstädte nicht den Raum überlässt“, so Willi Holzmann. Man bedenke, dass zeitgleich mehrere tausend Menschen in Halle gegen einen weiteren Neonaziaufmarsch auf die Straße gingen. Zudem beteiligten sich mehrere hundert weitere Menschen an den bürgerlichen Gegenprotesten im Stadtzentrum von Gera.

Durch Blockadeversuche konnte der Naziaufmarsch mehrmals verzögert werden. „Dabei setzte die Polizei Pfefferspray ein und baute durch eine anwesende Hundestaffel eine unverhältnismäßige Drohkulisse auf“, berichtet Pressesprecher Willi Holzmann. Jedoch hätte es keine Festnahmen gegeben. Außerdem waren die Nazis von Beginn an lautstarken Protesten in unmittelbarer Sichtweite ausgesetzt. „Jetzt kommt es darauf an, den Nazis das ganze Jahr über zu zeigen, dass wir ihrer Propaganda entschlossen entgegentreten“, so Holzmann. Antisemitische und rassistische Parolen seien keine Kapitalismuskritik – sondern von Grund auf repressive Bestrebungen mit dem Ziel, eine autoritäre Gesellschaft zu errichten.