Aufruf zur Antifademo „Sowas kommt von sowas. Trauermarsch entsorgen – Opfermythos angreifen – Antifaschistische Perspektiven entwickeln.“

1304

Bereits zum dritten Mal in Folge soll in diesem Jahr im westsächsischen Plauen ein sogenannter „Trauermarsch“ stattfinden. Veranstalter ist wie in den letzten beiden Jahren die dem Freien Netz Süd nahestehende Kameradschaft „RNJ Vogtland“. Verschiedene Gruppen und Bündnisse rufen für den 13.04.2013 zu Gegenprotesten und Blockaden auf. Die Antifaschistischen Gruppen des Vogtlandes (AGV) mobilisieren zu einer Antifademo unter dem Motto „Sowas kommt von sowas. Trauermarsch entsorgen – Opfermythos angreifen – Antifaschistische Perspektiven entwickeln.“

Dritter Anlauf – den Nazis das Heulen beibringen!

Nachdem es 2011 nur etwa 120 Nazis nach Plauen geschafft hatten, ließen sich im zweiten Durchgang 2012 schon fast 200 Nazis in Plauen blicken. Die RNJ Vogtland konnte dies in der eigenen Szene durchaus als Erfolg verkaufen. Zwar protestierten in Plauen auf verschiedene Weise um die 1000 Menschen gegen den Naziaufmarsch, doch bis auf ein paar kleinere Blockadeversuche, die durch ein martialisches Polizeiaufgebot sofort verhindert wurden, konnte den Nazis wenig entgegengesetzt werden. Erfolgreich forcierten die vogtländischen Behörden eine Verschleierungstaktik, um es möglichen Blockierer*innen nicht zu leicht zu machen, und hielten die Naziroute bis kurz vor dem Aufmarschtag geheim. Der Rest ist Selbstkritik – sicherlich spielte auch die Tatsache eine Rolle, dass die örtlichen antifaschistischen Strukturen auch im Jahr 2012 noch relativ unerfahren waren, was die Blockade von Naziaufmärschen anging. Schließlich stellte sich auch heraus, dass Bündnisarbeit zwar wichtig und notwendig ist, es aber dennoch sowohl inhaltlichen Diskussionsbedarf als auch verschiedene Positionen hinsichtlich des Umgangs mit staatlichen Repressionsorganen wie Behörden und Knüppelbullen gibt.

Ungeachtet dessen steht die Entscheidung für 2013 – wir blockieren erneut. Continue reading Aufruf zur Antifademo „Sowas kommt von sowas. Trauermarsch entsorgen – Opfermythos angreifen – Antifaschistische Perspektiven entwickeln.“