[Plauen] NPD-Kundgebung am kommenden Samstag angreifen!

Am kommenden Samstag (dem 29.10.) plant die NPD eine Kundgebung im Plauener Stadtzentrum. Angekündigte Redner sind Holger Apfel (NPD-Landesvorsitzender Sachsen), Jens Baur (NPD KV Dresden) und Maik Scheffler (Delitzsch, aktiv im Freien Netz).

Die rassistische Hetze gegen Migrant_Innen in Plauen nimmt vorerst kein Ende. Nachdem sich in den vergangenen Wochen in Plauen vermehrt Übergriffe auf Asylbewerber_Innen ereigneten, kam es am Abend des 14.10. vor der Discothek „N1“ zu einer Konfrontation zwischen einer Gruppe Migrant_Innen und Angehörigen einer Securityfirma. Die Mitarbeiter der Securityfirma waren in letzter Zeit durch einige rassistische Angriffe aufgefallen (AGV berichtete). Auf die Auseinandersetzung vor der Discothek „N1“ folgte eine regelrechte Welle rassistischer Stimmungen im Vogtland. So wurde ein willkürlicher Angriff von „Ausländern“ auf die Disco herbeifantasiert. Mittlerweile räumt selbst die örtliche Polizeidirektion ein, dass zuvor Mitarbeiter der Securityfirma C.O.P.S. grundlos Migrant_Innen angegriffen und diese teils erheblich verletzt hatten.

Interview mit Radio Corax zur Serie rassistischer Übergriffe in Plauen

COPS
(Bild: Mitarbeiter der Firma C.O.P.S. vor der Plauener Stadtgalerie)

Am 24.10. gaben wir Radio Corax in der Sendung Widerhall ein Interview zu den rassistischen Übergriffen durch Mitarbeiter der Securityfirma C.O.P.S. in Plauen. Dieses könnt ihr euch unten im Audioplayer anhören.

Informationen über Radio Corax unter: www.radiocorax.de

[Plauen] Serie rassistischer Übergriffe – Braune Seilschaften zwischen Nazis und Disco-Szene

Nach einer Häufung rassistischer Übergriffe auf AsylbewerberInnen kam es am Abend des 14.10.2011 zu einer Konfrontation zwischen MigrantInnen und dem Sicherheitsdienst einer Disco in der Plauener Innenstadt. Presse, BetreiberInnen und Nazis waren sich schnell einig – es handelt sich um einen Fall von „Ausländerkriminalität“.

In den Mittagsstunden des 14.10.2011 wurden drei Bewohner des Plauener Asylbewerberheims im Eingangsbereich der Stadtgalerie (einem Einkaufszentrum in der Stadtmitte) von dort tätigen Securitys erst bedroht und schließlich körperlich angegriffen. Dabei wurden die drei Migranten teils erheblich verletzt. Die herbeigerufene Polizei weigerte sich, die AngreiferInnen zu identifizieren. Kurz darauf wurde ein weiterer Asylbewerber hinter der Stadtgalerie mit einem Metallstuhl niedergeschlagen. Er trug erhebliche Kopfverletzungen davon. Offensichtlich geht dieser Übergriff auf einen Angehörigen des gleichen Sicherheitsdienstes zurück. Am Abend wurde schließlich mehreren AsylbewerberInnen der Zutritt zur Discothek „N1“, ebenfalls in der Innenstadt gelegen, verwehrt. Kurz darauf entwickelte sich eine handfeste Auseinandersetzung zwischen ca. 25 MigrantInnen und einigen Securitys der Disco sowie deren Sympathisanten. Dabei gingen unter anderem Fensterscheiben zu Bruch. BeobachterInnen des Vorfalls sprechen davon, dass die MigrantInnen von Mitarbeitern des Sicherheitsdienstes regelrecht „erwartet“ wurden – mit Messern und Fahrradketten.

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Unterstützt die BREAK ISOLATION Kampagne!

Die BREAK ISOLATION-Kampagne wendet sich gegen die alltägliche rassistische Diskriminierung von Flüchtlingen in Deutschland, die sich unter anderem durch Residenzpflicht, das Lagersystem und willkürliche Abschiebungen zeigt.

Am 22.10.2011 findet daher in Erfurt eine Kundgebung (10 Uhr am Anger) sowie eine Demo (14 Uhr am Hauptbahnhof) statt.

mehr Infos und detaillierte Hintergründe findet ihr unter:
breakisolation.blogsport.de

Wir dokumentieren an dieser Stelle den Aufruf der Kampagne:

Lager – Kontrolliertes Leben in Isolation

Entsprechend dem Asylbewerberleistungsgesetz sind Flüchtlinge dazu gezwungen, für die Dauer ihres Asylverfahrens und oft auch darüber hinaus in Sammelunterkünften zu leben. Diese liegen in Thüringen auf alle Landkreise verteilt. Da die überwiegenden Prämissen bei der Unterbringung möglichst geringe Kosten sind und – wie von behördlicher Seite oft bestätigt – räumliche Distanz zur angestammtem Bevölkerung, liegt der Großteil der Lager in Kleinstädten und Dörfern, meist noch außerhalb des Stadtgebiets und in den meisten Fällen in ehemaligen NVA-Kasernen oder DDR-Verwaltungsgebäuden. Um selbst keine Verantwortung zu tragen und die Kosten minimal zu halten, geben die meisten Landkreise die Betreibung der Lager an private Firmen ab, wodurch die ohnehin schlechten Bedingungen im reinen Profitinteresse noch weiter abnehmen.

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Hausdurchsuchung bei vogtländischer Naziszene

Am 27. September durchsuchten Staatsschutz und Polizei die Wohnungen mehrer vogtländischer Neonazis sowie einen Garten in Auerbach, der als Nazitreffpunkt bekannt war. Offensichtlich galt die Durchsuchung der RNJ Vogtland, welche seit ca. einem Jahr als neue vogtlandweite Kameradschaftsstruktur aktiv ist. Die RNJ machte vor allem durch die Organisation eines sogenannten „Trauermarsches“ am 16.04.2011 in Plauen, eine unangemeldete Demonstration in Rodewisch im August 2011 und einige Propagandaaktionen auf sich aufmerksam. Zudem nahmen RNJler an mehreren Naziaufmärschen teil, zuletzt am 3. September in Dortmund.

Die RNJ ersetzt zunehmend alte Kameradschaftsstrukturen wie die „RechteAktionsFront“ aus Reichenbach und versucht gezielt, mit einer Mischung aus scheinbar alternativem Lifestyle (NS-Hardcore, „autonomer“ Kleidungsstil) und völkischem Antikapitalismus aktionsorientierte Jugendliche aus dem vogtländischen Hinterland an sich zu binden. Offensichtlich besitzt die RNJ dabei gute Kontakte zum „Freien Netz Süd“ sowie zum „Freien Netz Erzgebirge“. Als führende Köpfe gelten unter anderem Erik Thümmler aus Ellefeld und Kevin Pahnke aus Reichenbach.