Hausdurchsuchung bei vogtländischer Naziszene

Am 27. September durchsuchten Staatsschutz und Polizei die Wohnungen mehrer vogtländischer Neonazis sowie einen Garten in Auerbach, der als Nazitreffpunkt bekannt war. Offensichtlich galt die Durchsuchung der RNJ Vogtland, welche seit ca. einem Jahr als neue vogtlandweite Kameradschaftsstruktur aktiv ist. Die RNJ machte vor allem durch die Organisation eines sogenannten „Trauermarsches“ am 16.04.2011 in Plauen, eine unangemeldete Demonstration in Rodewisch im August 2011 und einige Propagandaaktionen auf sich aufmerksam. Zudem nahmen RNJler an mehreren Naziaufmärschen teil, zuletzt am 3. September in Dortmund.

Die RNJ ersetzt zunehmend alte Kameradschaftsstrukturen wie die „RechteAktionsFront“ aus Reichenbach und versucht gezielt, mit einer Mischung aus scheinbar alternativem Lifestyle (NS-Hardcore, „autonomer“ Kleidungsstil) und völkischem Antikapitalismus aktionsorientierte Jugendliche aus dem vogtländischen Hinterland an sich zu binden. Offensichtlich besitzt die RNJ dabei gute Kontakte zum „Freien Netz Süd“ sowie zum „Freien Netz Erzgebirge“. Als führende Köpfe gelten unter anderem Erik Thümmler aus Ellefeld und Kevin Pahnke aus Reichenbach.