Category Archives: Antifa

Samstag 25.02.: Den rassistischen Konsens brechen – Dessauer Verhältnisse angreifen!

dessau2012

Aufruf zur überregionalen Antira-Demo am 25.02. in Dessau

Eigentlich stellt sich die Situation in Dessau dar, wie sie in einer mittelgroßen, ostdeutschen Stadt zu erwarten ist: Tief in der Bevölkerung verankerter Rassismus und Nationalismus, eine zwar kleine und intellektuell bemitleidenswerte, aber organisierte Neonaziszene mit fließendem Übergang zu rechtslastiger Jugendkultur, homophobem Mackergehabe, Stammtischnazis und einem rechtsdominierten Fußballverein, ein NPD-Stadtrat, überforderte Behörden, rassistische Polizeibeamte, einige gutwillige „Zivilgesellschafter“, viele „Extremismus“-Bekämpfer, ein paar Student_innen, ein „Ausländer“-Anteil von knapp 2 %, eine kommerzialisierte, „alternative“ Kulturszene und eine marginalisierte, radikale Linke. So weit, so schlecht. Und zweifelsfrei genug Grund für eine Demo.

Einige Ereignisse der letzten 12 Jahre allerdings sorgten auch bundesweit dafür, dass sich die Stadt an Mulde und Elbe ihr bejammertes Image redlich verdient hat. Neonazigewalt bis hin zum Mord an Alberto Adriano im Juni 2000, seither fast jährlich Aufmärsche, Polizeiskandale (Stichwort Staatsschutz-Skandal), rassistische Polizeikontrollen und natürlich der immer noch ungeklärte Tod von Oury Jalloh in Zelle 5 des Polizeireviers am 7. Januar 2005.

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Aufruf zum 18.2.: Gegen das sächsische Demokratieverständnis und die Kriminalisierung von Antifaschismus

Wir dokumentieren den Aufruf sächsicher Antifagruppen zur Demo am 18.2. in Dresden.

dresden1802

extrem_ist_in
Gegen das sächsische Demokratieverständnis und die Kriminalisierung von Antifaschismus
18.02.2012 – 11 Uhr
Dresden, Hauptbahnhof

erstens.

Nachdem im November 2011 bekannt wurde, dass ein Netzwerk von Nazis jahrelang Menschen ermorden, Banken überfallen und mitten in Deutschland untertauchen konnte, war die öffentliche Empörung groß. Doch so gut Menschen- und Lichterketten, Konzerte und Erklärungen auch gemeint sein mögen, sie helfen weder den Betroffenen noch verhindern sie rassistische Übergriffe und Morde. Solange eine rassistische Grundstimmung dazu führt, dass eine Mordserie über Jahre als „Dönermorde“ durch die mediale Berichterstattung geistern kann und solange es wahrscheinlicher scheint, dass die Ermordeten Streitigkeiten in einem „kriminellen Milieu“ zum Opfer gefallen sind, als dass Nazis ihr mörderisches Versprechen in die Tat umgesetzt haben, solange können öffentliche Anteilnahmen und Versprechungen nicht gut, sondern nur gut gemeint sein. Sie dienen leider bloß dazu, das eigene Gewissen zu beruhigen, sowie das Image einer Stadt, einer Region, letztlich Deutschlands aufzupolieren und zum Normalbetrieb zurückzufinden.

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Trauern? Nicht mit uns! Naziaufmarsch am 14.04 verhindern

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Am 14. April 2012 planen regionale Nazis bereits zum zweiten Mal in Folge die Durchführung eines sogenannten „Trauermarsches“ im vogtländischen Plauen. Als veranstaltende Gruppe tritt dabei die RNJ („Revolutionäre Nationale Jugend“) auf – eine hauptsächlich im vogtländischen Hinterland aktive Neonazikameradschaft mit guten Kontakten zum „Freien Netz“.

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Wir unterstützen: Gedenkkundgebung zur Befreiung des KZ Auschwitz

Am 27. Januar 2012 jährt sich die Befreiung des KZ Auschwitz-Birkenau durch die Rote Armee zum 67. Mal. Wie kaum ein anderer Ort steht Auschwitz für die industriell geplante und von breiten Teilen der deutschen Bevölkerung mitgetragene Vernichtung mehrerer Millionen Juden/Jüdinnen. Zudem wurden in Auschwitz auch Sinti und Roma, polnische Staatsangehörige und sowjetische Kriegsgefangene ermordet.

Zum Anlass des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus und der Erinnerung an die Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz veranstaltet das Aktionsbündnis „Vogtland gegen Rechts“ am Freitag dem 27.01.2012 in Plauen eine Kundgebung am Postplatz. Wir als Antifaschistische Gruppen des Vogtlands unterstützen das Anliegen der Kundgebung.

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[Plauen] NPD-Kundgebung am kommenden Samstag angreifen!

Am kommenden Samstag (dem 29.10.) plant die NPD eine Kundgebung im Plauener Stadtzentrum. Angekündigte Redner sind Holger Apfel (NPD-Landesvorsitzender Sachsen), Jens Baur (NPD KV Dresden) und Maik Scheffler (Delitzsch, aktiv im Freien Netz).

Die rassistische Hetze gegen Migrant_Innen in Plauen nimmt vorerst kein Ende. Nachdem sich in den vergangenen Wochen in Plauen vermehrt Übergriffe auf Asylbewerber_Innen ereigneten, kam es am Abend des 14.10. vor der Discothek „N1“ zu einer Konfrontation zwischen einer Gruppe Migrant_Innen und Angehörigen einer Securityfirma. Die Mitarbeiter der Securityfirma waren in letzter Zeit durch einige rassistische Angriffe aufgefallen (AGV berichtete). Auf die Auseinandersetzung vor der Discothek „N1“ folgte eine regelrechte Welle rassistischer Stimmungen im Vogtland. So wurde ein willkürlicher Angriff von „Ausländern“ auf die Disco herbeifantasiert. Mittlerweile räumt selbst die örtliche Polizeidirektion ein, dass zuvor Mitarbeiter der Securityfirma C.O.P.S. grundlos Migrant_Innen angegriffen und diese teils erheblich verletzt hatten.

Interview mit Radio Corax zur Serie rassistischer Übergriffe in Plauen

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(Bild: Mitarbeiter der Firma C.O.P.S. vor der Plauener Stadtgalerie)

Am 24.10. gaben wir Radio Corax in der Sendung Widerhall ein Interview zu den rassistischen Übergriffen durch Mitarbeiter der Securityfirma C.O.P.S. in Plauen. Dieses könnt ihr euch unten im Audioplayer anhören.

Informationen über Radio Corax unter: www.radiocorax.de

[Plauen] Serie rassistischer Übergriffe – Braune Seilschaften zwischen Nazis und Disco-Szene

Nach einer Häufung rassistischer Übergriffe auf AsylbewerberInnen kam es am Abend des 14.10.2011 zu einer Konfrontation zwischen MigrantInnen und dem Sicherheitsdienst einer Disco in der Plauener Innenstadt. Presse, BetreiberInnen und Nazis waren sich schnell einig – es handelt sich um einen Fall von „Ausländerkriminalität“.

In den Mittagsstunden des 14.10.2011 wurden drei Bewohner des Plauener Asylbewerberheims im Eingangsbereich der Stadtgalerie (einem Einkaufszentrum in der Stadtmitte) von dort tätigen Securitys erst bedroht und schließlich körperlich angegriffen. Dabei wurden die drei Migranten teils erheblich verletzt. Die herbeigerufene Polizei weigerte sich, die AngreiferInnen zu identifizieren. Kurz darauf wurde ein weiterer Asylbewerber hinter der Stadtgalerie mit einem Metallstuhl niedergeschlagen. Er trug erhebliche Kopfverletzungen davon. Offensichtlich geht dieser Übergriff auf einen Angehörigen des gleichen Sicherheitsdienstes zurück. Am Abend wurde schließlich mehreren AsylbewerberInnen der Zutritt zur Discothek „N1“, ebenfalls in der Innenstadt gelegen, verwehrt. Kurz darauf entwickelte sich eine handfeste Auseinandersetzung zwischen ca. 25 MigrantInnen und einigen Securitys der Disco sowie deren Sympathisanten. Dabei gingen unter anderem Fensterscheiben zu Bruch. BeobachterInnen des Vorfalls sprechen davon, dass die MigrantInnen von Mitarbeitern des Sicherheitsdienstes regelrecht „erwartet“ wurden – mit Messern und Fahrradketten.

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Hausdurchsuchung bei vogtländischer Naziszene

Am 27. September durchsuchten Staatsschutz und Polizei die Wohnungen mehrer vogtländischer Neonazis sowie einen Garten in Auerbach, der als Nazitreffpunkt bekannt war. Offensichtlich galt die Durchsuchung der RNJ Vogtland, welche seit ca. einem Jahr als neue vogtlandweite Kameradschaftsstruktur aktiv ist. Die RNJ machte vor allem durch die Organisation eines sogenannten „Trauermarsches“ am 16.04.2011 in Plauen, eine unangemeldete Demonstration in Rodewisch im August 2011 und einige Propagandaaktionen auf sich aufmerksam. Zudem nahmen RNJler an mehreren Naziaufmärschen teil, zuletzt am 3. September in Dortmund.

Die RNJ ersetzt zunehmend alte Kameradschaftsstrukturen wie die „RechteAktionsFront“ aus Reichenbach und versucht gezielt, mit einer Mischung aus scheinbar alternativem Lifestyle (NS-Hardcore, „autonomer“ Kleidungsstil) und völkischem Antikapitalismus aktionsorientierte Jugendliche aus dem vogtländischen Hinterland an sich zu binden. Offensichtlich besitzt die RNJ dabei gute Kontakte zum „Freien Netz Süd“ sowie zum „Freien Netz Erzgebirge“. Als führende Köpfe gelten unter anderem Erik Thümmler aus Ellefeld und Kevin Pahnke aus Reichenbach.

Bruchpiloten-„Gedenken“ im Vogtland, Naziterror in Greiz

Nichts neues bei den vogtländischen Nazis – auch dieses Jahr fanden Aktionen anlässlich des Todestages von Rudolf Hess, seines Zeichens Nazikriegsverbrecher und Bruchpilot, statt. In Greiz wurde am Samstag, dem 27.08.2011, zum vermutlich zehnten Mal das sogenannte „Rudolf-Hess-Gedenkturnier“ ausgetragen. Etwa 50 Nazis aus der Region (darunter auch aus Nordbayern) waren anwesend. Während das Fußballturnier die beiden letzten Jahre in Tschirma stattfand, wurde diesmal das Privatgelände eines bekannten Nazis in Nitschareuth als Austragungsort gewählt. Bereits einige Tage zuvor sprayten Nazis den Schriftzug „Rudolf Hess – 17.8.1988 – Mord“ an eine Hauswand in Reichenbach.

Nach wie vor ist Greiz einschließlich des umliegenden Landkreises Schauplatz rechter Übergriffe – wie das Medienkollektiv Vogtland berichtet, wurde auf dem sogenannten Sommerfest in Moschwitz vergangenen Freitag eine Person durch anwesende Nazis verletzt. Zudem schmierten Nazis Parolen an die Schaufensterscheibe des Linkspartei-Bürgerbüros in der Greizer Innenstadt, das bereits im Jahr 2010 Ziel mehrerer Angriffe war.

siehe auch: Elsterpiraten ; Move Vogtland

Greiz – Antifaschistische Spontandemonstration als Reaktion auf Naziübergriff

Am Abend des 17. Juni 2011 ereignete sich in Greiz ein brutaler Naziübergriff auf ein Konzert, welches im Rahmen des jährlichen „Schlossfolk-Festivals“ stattfand. Gegen Mitternacht attackierten etwa 15 Nazis das im Hof des unteren Schlosses befindliche Konzert der Band „44 Leningrad“, nachdem sie sich zuvor im Eingangsbereich gesammelt hatten und bereits dort durch Zeigen des Hitlergrußes und Pöbeleien auf sich aufmerksam gemacht hatten.

Zuerst attackierte die Nazigruppe eine Einzelperson, welche den Veranstaltungsort verlassen wollte. Anschließend ging die Meute zum direkten Angriff auf die Veranstaltung über. Augenzeugenberichten zufolge flogen Gläser, Aschenbecher und Bierbänke, auch Pfefferspray wurde durch die Angreifer eingesetzt. Mehrere Personen wurden erheblich verletzt und mussten sich in ärztliche Behandlung begeben. Erst die entschlossene Gegenwehr mehrerer KonzertbesucherInnen führte dazu, dass sich die Nazis zurückziehen mussten. Die herbeigerufene Polizei bewies ihre Unfähigkeit (oder ist da schon politische Absicht zu erkennen?), indem sie nach Eintreffen zuerst einmal die Personalien anwesender linker Jugendlicher und KonzertbesucherInnen aufnahm, anstatt sich mit dem Nazimob zu beschäftigen, welcher sich noch immer in unmittelbarer Nähe aufhielt.

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