13.02. Dresden – Nazis blockieren!

Am 13.02. findet in Dresden wieder der jährliche Naziaufmarsch statt. Es gilt wie immer, den jährlichen Aufmarsch der Geschichtsrevisionist*innen mit allen Mitteln zu unterbinden.

Für alle Interessierten findet am Freitag dem 25. Januar um 19 Uhr (pünktlich) im Projekt Schuldenberg Plauen eine Info-/ Mobiveranstaltung statt.

1302_dd

Hier der Kurzaufruf der Kampagne 13|02 – Keine Ruhe!

Am 13.02.2013 wollen in Dresden wieder (Neo-)Nazis marschieren und versuchen die Luftangriffe auf Dresden zu entkontextualisieren, Täter_innen zu Opfern zu machen und ihre menschenverachtende Ideologie auf die Straße zu tragen – so wie sie es an diesem Tag bisher immer tun konnten. Wir werden sie an diesem Vorhaben hindern! Dafür benötigen wir eure Hilfe.

Die letzten drei Jahre haben gezeigt, dass durch das Zusammenspiel verschiedener Aktionsformen Naziaufmärsche erfolgreich gestört oder verhindert werden konnten. Auch die massive Repression gegen linke Strukturen änderte nichts an der Entschlossenheit der Antifaschist_innen. Daran gilt es auch 2013 festzuhalten. Solange in Dresden ein revisionistisches Gedenken praktiziert wird und der Mythos einer unschuldigen Stadt existiert, werden Nazis daran anknüpfen können.

Wir als Kampagne 13|02 – KEINE RUHE! haben uns gegründet, um genau dem radikal und offensiv entgegenzutreten. Wir zählen auf eure Unterstützung, den „Mythos Dresden“ und den „Trauermarsch“ endgültig Geschichte werden zu lassen. Kommt zahlreich und entschlossen!

KEINE RUHE für Opfermythen!
KEINE RUHE für (Neo-)Nazis!
KEINE RUHE für die sächsischen Verhältnisse!

[Plauen] Nazis demonstrieren – die Stadt hilft mit

Etwa 35 Nazis vom „Freien Netz Süd“ und der RNJ Vogtland demonstrierten am Samstag, dem 5. Januar 2013, vor dem Plauner Arbeitsamt. Die stationäre Kundgebung fand im Rahmen der Kampagne gegen Zeitarbeit des „Freien Netz Süd“ statt, mit der die bayrischen Nazis schon seit geraumer Zeit durch die Lande tingeln. Während die bisherigen Auftritte des Nazi-Wanderzirkus zumeist ein paar Tage vorher bekannt wurden und daher von Protesten begleitet waren (Vgl. Autonome Antifa Hof (1), Autonome Antifa Hof (2), Endstation Rechts), passierte diesmal: rein gar nichts. In gewohnt scharfsinniger Manier meldete die „Freie Presse“ im Lokalteil, dass Proteste ausblieben, da schlicht und einfach niemand von der bevorstehenden Nazikundgebung wusste. Wie konnte das geschehen?

Bereits am 16.04.2011 und am 14.04.2012 fanden zwei Naziaufmärsche in Plauen statt. Die Stadtverwaltung und das Ordnungsamt forcierten jeweils eine Taktik der Kriminalisierung und des Verschweigens. Trauriger Höhepunkt dessen war im Jahr 2011 die Genehmigung einer Naziroute, welche am Platz der ehemaligen Synagoge vorbeiführte. Es wurde den Nazis per Beschluss sogar ermöglicht, in Ruf- und Sichtweite des Platzes eine Zwischenkundgebung anzumelden. 2012 leugneten offizielle Stellen lange Zeit überhaupt das Vorhandensein einer Nazianmeldung. (AGV berichtete)

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[Plauen] Nazis demonstrieren – die Stadt hilft mit

Etwa 35 Nazis vom „Freien Netz Süd“ und der RNJ Vogtland demonstrierten am Samstag, dem 5. Januar 2013, vor dem Plauner Arbeitsamt. Die stationäre Kundgebung fand im Rahmen der Kampagne gegen Zeitarbeit des „Freien Netz Süd“ statt, mit der die bayrischen Nazis schon seit geraumer Zeit durch die Lande tingeln. Während die bisherigen Auftritte des Nazi-Wanderzirkus zumeist ein paar Tage vorher bekannt wurden und daher von Protesten begleitet waren (Vgl. Autonome Antifa Hof (1), Autonome Antifa Hof (2), Endstation Rechts), passierte diesmal: rein gar nichts. In gewohnt scharfsinniger Manier meldete die „Freie Presse“ im Lokalteil, dass Proteste ausblieben, da schlicht und einfach niemand von der bevorstehenden Nazikundgebung wusste. Wie konnte das geschehen?

Bereits am 16.04.2011 und am 14.04.2012 fanden zwei Naziaufmärsche in Plauen statt. Die Stadtverwaltung und das Ordnungsamt forcierten jeweils eine Taktik der Kriminalisierung und des Verschweigens. Trauriger Höhepunkt dessen war im Jahr 2011 die Genehmigung einer Naziroute, welche am Platz der ehemaligen Synagoge vorbeiführte. Es wurde den Nazis per Beschluss sogar ermöglicht, in Ruf- und Sichtweite des Platzes eine Zwischenkundgebung anzumelden. 2012 leugneten offizielle Stellen lange Zeit überhaupt das Vorhandensein einer Nazianmeldung. (AGV berichtete)

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Angriff auf islamisches Zentrum in Plauen

In der Nacht auf den 14.12.2012 wurde das islamische Zentrum in der Plauener Dobenaustraße Ziel eines offensichtlich islamfeindlich und rassistisch motivierten Übergriffes. Nach Angabe der örtlichen Behörden wurden vor der Tür Teile eines Schweinskopfs abgelegt, zudem die Fassade und der Gehweg mit einer roten Flüssigkeit (vermutlich Tierblut) beschmiert. Am Abend des 14.12.2012 wurde außerdem erneut die Fassade des Zentrums mit einem kleineren Schriftzug besprayt. (Vgl. FREIE PRESSE (1) & FREIE PRESSE (2))

Innerhalb des letzten Jahres hatten Nazis aus der Region gezielt gegen Migrant_Innen in Plauen mobil gemacht. Es kam zu mehreren gewalttätigen Übergriffen und zwei offen rassistischen Kundgebungen. Der Angriff auf das islamische Zentrum ist der bisherige Gipfel einer Reihe von Aktionen, die sich gezielt gegen Migrant_Innen und Menschen islamischen Glaubens im Vogtland richteten.
Im Folgenden werden wir kurz die rassistischen Vorfälle und Aktivitäten der letzten 14 Monate dokumentieren.

Am 14.10.2011 wurden drei Asylbewerber_Innen in der Plauner Innenstadt durch Mitarbeiter des Securityunternehmens C.O.P.S. angegriffen und erheblich verletzt. (AGV berichtete) In Folge des Übergriffes kam es zu einer Auseinandersetzung vor der Discothek „N1“, die ihrerseits in den vorherigen Monaten durch rassistische Einlasskontrollen und Nazisecuritys an der Tür aufgefallen war. Lokalpresse und NPD waren sich im ersten Moment darin einig, dass es sich um einen Fall von „Ausländergewalt“ handelte. (Vgl. Radiointerview der AGV mit Radio Corax) Die NPD versuchte die aufgeheizte Atmosphäre in der Stadt nach den Vorfällen am „N1“ zu nutzen und meldete für den 29.10.2011 eine Kundgebung in der Innenstadt Plauens an, bei der etwa 120 Teilnehmer_Innen gezählt werden konnten. Neben Holger Apfel (damals Landesvorsitzender der NPD Sachsen) und Jens Baur (NPD KV Dresden) stand auch Mike Scheffler aus Delitzsch auf der Rednerliste, der neben seiner Funktion als Landesvize der NPD Sachsen auch als einer der führenden Köpfe des „Freien Netzes“ anzusehen ist. Der Protest gegen die Naziveranstaltung blieb mit etwa 50 Teilnehmenden sehr überschaubar.

2012_12_small
(NPD-Kundgebung am 29.10.2011 in Plauen – Arne Schimmer [NPD-Bürgerbüro Plauen] vor Transparent der Kameradschaft RNJ Vogtland)

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Angriff auf islamisches Zentrum in Plauen

In der Nacht auf den 14.12.2012 wurde das islamische Zentrum in der Plauener Dobenaustraße Ziel eines offensichtlich islamfeindlich und rassistisch motivierten Übergriffes. Nach Angabe der örtlichen Behörden wurden vor der Tür Teile eines Schweinskopfs abgelegt, zudem die Fassade und der Gehweg mit einer roten Flüssigkeit (vermutlich Tierblut) beschmiert. Am Abend des 14.12.2012 wurde außerdem erneut die Fassade des Zentrums mit einem kleineren Schriftzug besprayt. (Vgl. FREIE PRESSE (1) & FREIE PRESSE (2))

Innerhalb des letzten Jahres hatten Nazis aus der Region gezielt gegen Migrant_Innen in Plauen mobil gemacht. Es kam zu mehreren gewalttätigen Übergriffen und zwei offen rassistischen Kundgebungen. Der Angriff auf das islamische Zentrum ist der bisherige Gipfel einer Reihe von Aktionen, die sich gezielt gegen Migrant_Innen und Menschen islamischen Glaubens im Vogtland richteten.
Im Folgenden werden wir kurz die rassistischen Vorfälle und Aktivitäten der letzten 14 Monate dokumentieren.

Am 14.10.2011 wurden drei Asylbewerber_Innen in der Plauner Innenstadt durch Mitarbeiter des Securityunternehmens C.O.P.S. angegriffen und erheblich verletzt. (AGV berichtete) In Folge des Übergriffes kam es zu einer Auseinandersetzung vor der Discothek „N1“, die ihrerseits in den vorherigen Monaten durch rassistische Einlasskontrollen und Nazisecuritys an der Tür aufgefallen war. Lokalpresse und NPD waren sich im ersten Moment darin einig, dass es sich um einen Fall von „Ausländergewalt“ handelte. (Vgl. Radiointerview der AGV mit Radio Corax) Die NPD versuchte die aufgeheizte Atmosphäre in der Stadt nach den Vorfällen am „N1“ zu nutzen und meldete für den 29.10.2011 eine Kundgebung in der Innenstadt Plauens an, bei der etwa 120 Teilnehmer_Innen gezählt werden konnten. Neben Holger Apfel (damals Landesvorsitzender der NPD Sachsen) und Jens Baur (NPD KV Dresden) stand auch Mike Scheffler aus Delitzsch auf der Rednerliste, der neben seiner Funktion als Landesvize der NPD Sachsen auch als einer der führenden Köpfe des „Freien Netzes“ anzusehen ist. Der Protest gegen die Naziveranstaltung blieb mit etwa 50 Teilnehmenden sehr überschaubar.

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(NPD-Kundgebung am 29.10.2011 in Plauen – Arne Schimmer [NPD-Bürgerbüro Plauen] vor Transparent der Kameradschaft RNJ Vogtland)

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01.12. Plauen – Vortrag vom THE VOICE REFUGEE FORUM

Nach dem „Beats For The Refugee Struggle“-Solikonzert findet nun am Samstag dem 01.12.2012 in Plauen die zweite Soliveranstaltung für den Protestmarsch der Flüchtlinge statt. 19 Uhr beginnt im Infoladen des Projekt Schuldenberg ein Vortrag des THE VOICE REFUGEE FORUM. Thema ist der Flüchtlingsstreik bzw. Protestmarsch, der bereits im März 2012 mit einem Hungerstreik der Flüchtlinge in Würzburg begann und sich gegen die unmenschlichen Lager in Deutschland, die Abschiebung von Flüchtlingen und generell gegen die Festung Europa wendet. Außerdem werden die AktivistInnen von THE VOICE auch auf den bundesweiten Aktionstag am 03.12. und das Lagersystem in Thüringen eingehen.

Also, zahlreiches Erscheinen ist erwünscht: Samstag 01.12. … 19 Uhr … Infoladen Plauen im Projekt Schuldenberg (Thiergartner Str. 4). Im Anschluss wird ein Konzert mit HUMAN RISK und VICTIMS OF CLASSWAR stattfinden.

keinmenschistillegal

Zur Antifademo am 10.11.2012 in Zwickau

Im Folgenden ein Artikel der Antifaschistischen Gruppen des Vogtlandes (AGV) und der Autonomen Antifa Hof (AAH) zur Antifademo „Ihr Geist spukt weiter“ in Zwickau.

Für eine offensive Auseinandersetzung mit dem rassistischen Terror des NSU!

Wir schreiben den November 2012. Ein Jahr ist nun vergangen, seit sich Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt in Eisenach die Kugel gaben und Beate Zschäpe in Zwickau das gemeinsame Versteck der drei Abgetauchten in die Luft sprengte. Nur kurze Zeit musste verstreichen, bis es klar wurde, dass es sich bei Mundlos und Co. um drei vor längerer Zeit abgetauchte Nazis handelte, die eine ganze Reihe von Morden an Migrant_Innen in Deutschland verübt hatten. Die Medien, die Bürger_Innen, die Politik, alle waren sie zutiefst erschüttert: eine rassistische Mordserie? Noch dazu in Deutschland? Wie konnte das geschehen?

Nun setzten sich die Offiziellen in Bewegung, die Repräsentant_Innen, die Moderator_Innen, kurz: alle, die meinten, etwas zu sagen zu haben. Das Image des Landes schien in Gefahr, schließlich wurde um ausländische Investitionen gefürchtet. Bald setzte sich die Erkenntnis durch, dass es sich nicht um drei auf eigene Faust agierende Irre handelte, sondern um ein ganzes Netzwerk im Untergrund operierender Nazis mit („Überraschung!“) personellen Überschneidungen zum „Freien Netz“ und der NPD. Nur wenig später sickerten auch Details über Verbindungen zwischen dem Verfassungsschutz und der sogenannten „Terrorzelle“ durch. Dieser reagierte sogleich darauf: und zwar in erster Linie mit der Vernichtung von Akten, welche diese Verbindungen belegen konnten.

Die Situation ist also Folgende: Erstens konnte ein Nazitrio mehrere Jahre lang ungestört quer durch Deutschland ziehen und insgesamt neun Migrant_Innen ermorden, zudem eine Polizistin erschießen, und noch dazu einen Sprengstoffanschlag verüben. Zweitens gibt es Nazistrukturen, die in der Lage sind, dies finanziell und organisatorisch zu unterstützen. Drittens kamen staatliche Strukturen nicht einmal auf die Idee, dass eine Mordserie an neun Migrant_Innen einen rassistischen Hintergrund haben könnte. Wahrscheinlich weil eben diese staatlichen Strukturen vollends damit beschäftigt waren, linke „Chaoten“ zu jagen. Und viertens hatten die Medien von Beginn an ihre eigene Sichtweise zur Stelle und fantasierten von sogenannten „Döner-Morden“, als ob etwa Döner ermordet worden wären, und nicht neun Menschen.

Doch was hat das alles mit Zwickau zu tun?

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Aufruf zur antifaschistischen Demonstration „Ihr Geist spukt weiter“ am 10.11.2012

zwickau2012

Am 04.11.2012 jährt sich erstmalig das Auffliegen des Terrortrios NSU.

Eine Gruppe von drei bekannten Neonazis, die jahrelang mordend durch die Republik zog, konnte vollkommen unentdeckt unter anderem in der sächsischen Provinz untertauchen. Erst in den folgenden Monaten nach Auffliegen des nationalsozialistischen Untergrundes wurde deutlich, dass zahlreiche Fehler gemacht wurden und unschuldige Menschen mit ihrem Leben dafür bezahlen mussten. Trotz vieler Hinweise und eines angeblich funktionierenden Verfassungsschutzapparates war es den Verantwortlichen nicht möglich, diese Gräueltaten zu verhindern.

Bis heute findet keine ausreichende und dem Leid der Opfer gerecht werdende Aufarbeitung statt. Verstrickungen im Nebel des verfassungsschutzrechtlichen Apparates sind an der Tagesordnung – von Schredderaktionen bis hin zu gegenseitigen Schuldzuweisungen!

Wir fordern ein menschenwürdiges Gedenken an alle Opfer rassistischer Taten und Übergriffe und solidarisieren uns mit ihnen!
Alltäglicher Rassismus ist noch immer weit verbreitet und muss bewusst als gesellschaftliches Problem erkannt und aufgearbeitet werden!

Wir wollen ein respektvolles Miteinander!