Category Archives: Antirassismus

Plauen: Städtischer Bürgerdialog mit Nazis, RassistInnen und einem Mörder.

Bereits zum zweiten Mal haben in Plauen vergangene Woche die sogenannten “Asyldialoge” stattgefunden. Was auf den ersten Blick als gut gemeinter Anlauf der Stadt erschien, den rechtspopulistischen Mobilisierungen á la “Wir sind Deutschland” und “III. Weg” den Wind aus den Segeln zu nehmen, zeigte sich nun als Bühne und Podium für genau jene RassistInnen.

Auf Initiative des CDU-Stadtverbandes und moderiert von der Landeszentrale für politische Bildung fanden sich am 1.12.15 in der Galerie im städtischen Kultur- und Kommunikationszentrum “Malzhaus” zur „Diskussionsrunde“ zum Thema „Asyl“ städtische Politiker*Innen und interessierte Bürger*Innen zusammen – dazu auch die derzeit ungemein populären Stammtischrassist*Innen von “Wir sind Deutschland”, die in Plauen noch immer jeden Sonntag über 1000 Menschen auf die Straße bringen. Darüber hinaus hatten sich auch die Neonazis der Partei “III. Weg” angekündigt. Getoppt wurde dies nur noch durch den lautstarken Auftritt von Andreas Müller. Der Ellefelder Wachschutzmitarbeiter war zu Beginn des Jahres 2013 für den Tod von Ahmed Jaber verantwortlich – damals verweigerte Müller als diensthabender Wachmann die ärztliche Versorgung für den schwerkranken Jaber. Zuhilfekommende weitere Geflüchete beschimpfte Müller auf rassistische Weise. Seine Gesinnung offenbarte Müller in den letzten Monaten als Anmelder einer rassistischen Demonstration im vogtländischen Dorf Ellefeld, wo 80 Geflüchtete in einem ehemaligen Hotel unterkommen sollen.

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Die „Mitte“ von Plauen steht auf

Am Sonntag dem 04.10.2015 trafen sich zum bereits 3. Mal die besorgten Bürger_Innen der Initiative „Wir sind Deutschland – Nur gemeinsam sind wir stark“ auf dem Plauener Altmarkt. Wie in der Vorwoche konnten sie die Teilnehmer_innenzahl verdoppeln. Anfangs (20.09.2015) waren es 400, eine Woche darauf (27.09.2015) ca. 1000-1200 und dieses Wochenende (04.10.2015) knapp 2500 Teilnehmer_innen.

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Schon wieder Plauen – schon wieder Scheiße

Über 100 Nazis folgten am vergangenen Samstag (26.09.) dem Aufruf des “III. Weg”, mit einem Fackelmarsch vor der Gemeinschaftsunterkunft in der Plauener Kasernenstraße den vermeintlichen “deutschen Opfern von Ausländergewalt” zu gedenken. An der Auftaktkundgebung des rassistischen Mobs nahmen auch einige der üblichen besorgten Bürger*Innen teil. Die Zahl der Demonstrierenden reduzierte sich jedoch mit Beginn der kurzen Route deutlich. Zuvor hatten die Behörden das Tragen von Fackeln untersagt. Etwa 150 Menschen stellten sich solidarisch mit den dort untergebrachten Refugees vor die Gemeinschaftsunterkunft und empfingen die rassistische Meute mit lautstarken Sprechchören. Auf welcher Seite die sächsische Polizei steht, ist selbstredend: Die antirassistische Kundgebung wurde von einem behelmten Knüppelbullenaufgebot abgeschirmt, die ganze Zeit abgefilmt und mit Flutlicht ausgeleuchtet.
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Plauen – Zwei rassistische Kundgebungen am vergangenen Wochenende

Bislang blieb es in den letzten Monaten im westsächsischen Vogtlandkreis und der Kreisstadt Plauen ruhig, was rassistische Mobilisierungen betrifft – zumindest, was den sachsenweiten Vergleich angeht. Inzwischen haben Nazis und Wutbürger*Innen das rassistische Potential entdeckt und am Wochenende gleich zwei Kundgebungen in der Plauener Innenstadt durchgeführt.

Um die 400 Rassist*Innen versammelten sich am vergangenen Freitag (18.09.) im Plauener Stadtzentrum bei einer von der NPD initiierten Kundgebung. Aufgerufen hatte die Website “Plauen wehrt sich”, die sich schon kurz nach ihrer Gründung als NPD-Ableger herausstellte. Die überraschend hohe Beteiligung von Alt- und Jungnazis, NPD-Kadern, III.Weg, DML, AfD- und “Die Rechte”-Mitgliedern sowie rechtsoffenen Bürger*Innen wirft ein Licht auf die derzeit hohe Mobilisierungsfähigkeit von rassistischen Diskursen über marginale neonazistische Kleingruppen hinaus.
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Wir unterstützen: Antirassistische Kundgebung am Freitag 18.09.

Das „Aktionsbündnis Vogtland gegen rechts“ ruft für den kommenden Freitag zu einer Kundgebung auf, um gegen eine rassistische NPD-Veranstaltung zu protestieren. Wir unterstützen den Aufruf des Aktionsbündnis – kommt am Freitag nach Plauen, seid zahlreich, seid laut, bereitet den Rassist*Innen einen unfreundlichen Empfang!

Aufruf des Aktionsbündnis:

Am Freitag, dem 18.09.2015, hat die neue rassistische Gruppierung „Plauen wehrt sich“ ab 18:30 eine Kundgebung auf dem Postplatz (Tunnel) in Plauen angemeldet. Unter dem Titel „Plauen wehrt sich – Schluß mit Asylmißbrauch und Überfremdung“ soll wieder einmal gegen Geflüchtete gehetzt werden. Als Redner werden David Köckert (NPD-Stadtrat Greiz), Arne Schimmer (NPD-Kreisrat Vogtland) und Jens Baur (NPD-Stadtrat Dresden) auf ihrer Facebook-Seite angekündigt. Damit haben sie sich nun frühzeitig als NPD geoutet, auch wenn sie das gerne anders behaupten. Wir, das „Aktionsbündnis Vogtland gegen Rechts“ , werden das nicht unkommentiert geschehen lassen und rufen deshalb zu einer Gegenkundgebung am 18.09.2015 ab 17:00 auf – am Wendedenkmal in Plauen.

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Plauen: Bericht zur antirassistischen Solidemo

Aufgrund des rassistisch motivierten Angriffs auf die Geflüchtetenunterkunft in der Kasernenstraße in Plauen am 25.08 fand am 01.09.2015 eine antirassistische Demo statt.

An der Demonstration, die am Dittrichplatz begann und sich durch das Stadtzentrum bis zum Albertplatz bewegte, nahmen bis zu 200 Menschen teil, unter ihnen viele Geflüchtete. Die Demo unter dem Motto „Gegen die rassistische Normalität“ thematisierte einen organisierten Naziangriff, welcher sich in der Nacht vom 24.08. auf den 25.08. ereignete. Zwischenkundgebungen wurden vor dem AfD-Büro in der Marienstraße und vor der „Oheim-Passage“ im Stadtzentrum abgehalten – am letztgenannten Ort eröffnet derzeit der Nazi und Stadtrat Thomas Lauter (III. Weg) einen Copyshop. Noch immer versuchen Polizei und Heimleitung, den Vorfall auf eine zufällige Pöbelei von Betrunkenen zu reduzieren und leugnen die rassistische Dimension des Angriffs (siehe: https://linksunten.indymedia.org/en/node/151510).
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Nach Naziangriff auf Geflüchtetenunterkunft in Plauen: Antirassistische Solidemo am 01.09.

Die derzeit zu beobachtende bundesweite rassistische Eskalation ist nun auch in Westsachsen angekommen: Am vergangenen Montag hat eine größere Gruppe von Nazis einen gezielten Angriff auf Refugees in Plauen verübt. Während Polizei und Heimleitung den Vorfall zu einer Bagatelle herunterspielen, rufen wir für Dienstag den 01.09. in Plauen zu einer antifaschistischen Demonstration in Solidarität mit allen Geflüchteten auf.

„Gegen den rassistischen Normalzustand“
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Nach Naziangriff auf Geflüchtetenunterkunft in Plauen: Antirassistische Solidemo am 01.09.

Die derzeit zu beobachtende bundesweite rassistische Eskalation ist nun auch in Westsachsen angekommen: Am vergangenen Montag hat eine größere Gruppe von Nazis einen gezielten Angriff auf Refugees in Plauen verübt. Während Polizei und Heimleitung den Vorfall zu einer Bagatelle herunterspielen, rufen wir für Dienstag den 01.09. in Plauen zu einer antifaschistischen Demonstration in Solidarität mit allen Geflüchteten auf.

„Gegen den rassistischen Normalzustand“
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Rassistischer Angriff auf Asylbewerber_Innenheim in Plauen

In der Nacht von Montag, dem 24.08. zu Dienstag, dem 25.08. zwischen 3 und 4 Uhr kam es in Plauen zu einem Angriff auf die Asylbewerber_Innenunterkunft in der Kasernenstraße. Weder von Seiten der Polizei, noch von der Heimleitung wurden Informationen an die Öffentlichkeit gegeben. Erst am darauffolgenden Abend erfuhren antirassistische Initativen durch einige Geflüchtete von dem Vorfall, woraufhin sie die Heimleitung kontaktierten und Medienvertreter_Innen auf die Situation ansetzten, um gesicherte Informationen zur Art des Angriffes zu erhalten.

Dabei ergab sich folgendes Bild: Laut Polizeiangaben hätten sechs Personen, welche dem rechten Spektrum zuzuordnen sind, vor der Unterkunft rassistische Parolen skandiert. Als sich die Angreifer mit den Securites anlegten, informierten diese die Polizei, welche daraufhin, etwa um 3:30 Uhr, mit fünf Einsatzfahrzeugen herbeieilte, die Identität der Personen feststellte und Platzverweise erteilte. Auf Anfrage bei der Heimleitung relativierte diese den Vorfall mit den Worten, dass es sich lediglich um „besoffene Leute (handelt), die ihren Quark loswerden wollten“.
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Open your Mind – Stop Racism

Demonstration für eine sichere und menschenwürdige Aufnahme von Geflüchteten!
27. Juli 2015
Bahnhof Dresden-Mitte

Zum x-ten Mal rottet sich morgen der besorgt-deutsche Mob zusammen, so weit so schlecht. Doch etwas ist anders. Seit letztem Freitag sind mehrere hundert Asylsuchende in der Dresdner Freidrichstadt in einem, euphemistisch „Zeltstadt“ genannten, Lager untergebracht. Was macht der*die gemeine Deutsche? Richtig, mit Schaum vor dem Mund dem eigenen Besorgtsein Ausdruck zu verleihen. Doch anstatt gegen die menschenverachtende Unterbringung in Zeltlagern zu demonstrieren richtet sich der Volkszorn gegen jene, welche hilfesuchend unser aller Solidarität erfahren müssten. Continue reading Open your Mind – Stop Racism