Am Dienstag, 26.5.2009, gründete sich in Freiberg das sachsenweite Ladenschluss-Bündnis. Das sächsische Ladenschluss-Bündnis ist ein breiter Zusammenschluss aus bestehenden Ladenschluss-Gruppen in Sachsen, sowie Einzelpersonen, die die Problematik der Naziläden in Sachsen im Zusammenhang mit deren Verbreitung rechten Lifestyles aufgreifen und dagegen agieren werden.
In verschiedenen Städten Sachsens sind in den letzten Jahren verstärkt Naziläden entstanden, die sich leider nicht selten auch vor Ort etablieren konnten. Es ist bekannt und belegbar, dass Naziläden eine wichtige Basis für die organisierte und unorganisierte rechte Szene sind, denn oft sind sie Anlaufpunkt zum Austausch menschenverachtender Ideologie.
Die Palette des Warenangebots für Nazis ist lang und ihre Produkte sind noch immer Spiegelbild der inhumanen Vorstellungen, die rechten Ideologien innewohnen. Jedoch sind sie nicht immer auf den ersten Blick erkennbar. So gewinnt zum Beispiel die Kleidung zunehmend an Ästhetik und wird mit dem positiven Bezug auf die Kolonialzeit oder Symbolen mit nationalistisch-völkischem Ursprung verknüpft. Es ist kein Geheimnis, dass Nazis mit Marken wie „Thor Steinar“ oder „Eric and Sons“ versuchen, auch über ihre eigene KäuferInnenschicht hinaus, Fuß in der Gesellschaft sowie in bislang unerreichten Jugendkulturen zu fassen, was einen strategischen Wechsel der extremen Rechten darstellt.
Unser Anliegen ist es, die Gesellschaft dafür stärker zu sensibilisieren. Aus diesem Grund sehen wir unsere Vernetzung als notwendige Maßnahme, dieses komplexe Themenfeld landesweit intensiver in die Öffentlichkeit zu tragen, zu informieren und aufzuklären.
Derzeit planen wir einen sachsenweiten Aktionstag im September. Hierbei sollen in Städten vor den jeweiligen Naziläden Aktionen durchgeführt werden. Aber auch darüber hinaus möchten wir uns bundesweit mit Menschen in ähnlichen Strukturen austauschen und zusammenarbeiten, die gleiche Situationen zu verzeichnen haben.