Vogtländische Nazis auf Griechenland-Reise

Mit dem „Stützpunkt Vogtland/Hochfranken“ hat die neonazistische Partei „Der III. Weg“ als Nachfolgeorganisation des „Freien Netz Süd“ begonnen, die Überreste der Kameradschaft „RNJ Vogtland“ neu zu organisieren. Mit dabei ist auch Tony Gentsch, ehemaliger Führungskader des FNS und Initiator des mittlerweile geschlossenen Neonazizentrums „Oberprex 47“ nahe Regnitzlosau im Hinterland nahe Hof.
Dass der „III. Weg“ nicht nur eine weitere Kleinstpartei aus dem offen neofaschistischen Spektrum ist, sondern über beste internationale Kontakte verfügt, wurde nun daran sichtbar, dass sich eine Delegation auf den Weg nach Athen machte, um den „Imia-Marsch“ zu begleiten. Mehrere tausend Neonazis marschierten am Abend des 31.01.2015 durch Athen, es dürfte sich damit um eine der größten offen neofaschistischen Aufmärsche in Europa handeln. Mit dabei war auch eine Handvoll vogtländischer Nazis: Tony Gentsch (ehemals Oberprex/FNS), Kevin Pahnke (Auerbach, ehemals RNJ Vogtland) und Thomas Heyer (RNJ- und FNS-Nachwuchskader, Plauen). Wir vermuten, dass sich auch Rico Döhler (Ellefeld, ehemals RNJ Vogtland und NPD-KV Vogtland, neuer „Stützpunktleiter“ für den III. Weg in der Region) an der Griechenland-Reise beteiligte. Insgesamt soll die Delegation des III. Wegs etwa 20 Mitglieder umfasst haben, darunter auch Parteivorsitzender Klaus Armstroff.
Offensichtlich versucht der III. Weg unter Gentsch und Döhler derzeit, die vogtländische Naziszene zu reorganisieren. Während in Plauen vor wenigen Jahren nur lose Verbände diverser Neonazis, deren politisches Engagement aus Biertrinken und Stammtischgesprächen bestand, auszumachen waren, lassen sich inzwischen organisierte Kameradschaftsstrukturen mit weitreichender Vernetzung erkennen. Für den III. Weg, welcher bisher größtenteils nur im Süden Deutschlands von Relevanz ist, stellt das Vogtland letztendlich einen wichtigen Punkt für die Ausbreitung nach Sachsen dar. Und dass das Potential in Sachsen hoch ist, kann wohl keiner leugnen.
Links im Bild: Thomas Heyer und Kevin Pahnke
Links im Bild: Thomas Heyer und Kevin Pahnke
Kevin Pahnke
Kevin Pahnke