Kleidung, Anstecker, Fahnen, rassistische und antisemitische Tonträger: Die Palette des Warenangebots für Nazis ist lang. Die offensichtliche Verharmlosung und Verherrlichung des Dritten Reichs ist die Grundlage vieler vertriebener Produkte. Doch Naziläden bedienen nicht nur die eigene Szene mit ihren Erzeugnissen, sondern sind auch immer ein wichtiger Anlaufpunkt für ihre Strukturen und deren Sympathisant_innen vor Ort.
Durch das Verknüpfen von ästhetischem Aussehen und dem positiven Bezug zur Kolonialzeit oder das Verwenden von Symbolen mit nationalistisch-völkischen Ursprung, versuchen Nazimarken auch über ihre eigene Käuferschicht hinaus, Fuß in der Gesellschaft zu fassen. Beispiele sind hier Thor Steinar oder Erik and Sons.
Netzschkau ist eine vogtländische Kleinstadt neben Mylau und Reichenbach, welche alle keine unbekannten Orte sind: Brandanschläge, Körperverletzungen, Beleidigungen, Aufmärsche und auch regelmäßige Veranstaltungen zu Ehren des Hitlerstellvertreters Rudolf Hess, gehen auf das Konto der hier vorhandenen Nazistrukturen. Zwar hat nun die Stadt Mylau „ihren Problemladen – Ragnarök“ los, indem sie die Immobilie in der Hainstraße 8 aufkaufte, jedoch verlagert sich die eigentliche Problematik nur territorial um.
Der Vermieter des neuen Objektes trat aufgrund von angeblicher Unwissenheit in das Mietverhältnis mit Thomas Meisser, dem Kreisvorsitzenden der NPD in Greiz und Nachfolger des ehemaligen „Ragnarök“ Besitzers Olaf Martin, ein. Doch die angebliche Unwissenheit ist keine Rechtfertigung für ein weiteres Aufrechterhalten des Mietvertrages.
Deshalb fordern wir den Vermieter auf, ein sofortiges Bemühen um die Auflösung des Mietverhältnisses anzustreben und sich deutlich und konsequent gegen Nazis und deren Handel(n) zu positionieren!
„Nordlicht“ das Licht ausschalten!