Fireblade Force Festival

Im Jahr 2007 fand das Fireb­la­de Force Fes­ti­val zum ers­ten Mal im Uni-​Club in Lich­ten­stein statt. Es hat sich mitt­ler­wei­le bei den Fans des so­ge­nann­ten „Na­tio­nal­so­zia­lis­ti­schen Black Metal“ eta­bliert. Zum 4. Mal soll nun das Fireb­la­de Fes­ti­val statt­fin­den, dies­mal aber mit einer Än­de­rung: auf­grund des­sen, dass der Uni-​Club in Lich­ten­stein im April ge­schlos­sen hat, wird das Fes­ti­val nun in Neu­stadt/Vogt­land statt­fin­den. Als neue Lo­ca­ti­on wurde das Mi­li­tär­ge­län­de in Neu­stadt/Vogt­land prä­sen­tiert. Somit soll das Fes­ti­val die­ses Jahr zum Open Air wer­den. Das Fireb­la­de Fes­ti­val prä­sen­tiert sich nach außen hin als un­po­li­tisch, doch lo­cken NSBM Bands auch das da­zu­ge­hö­ri­ge Pu­bli­kum. Wir haben keine Lust, dass Fa­schis­ten, Ras­sis­ten, Se­xis­ten, Ho­mo­pho­be und An­ti­se­mi­ten sich ein Wo­chen­en­de im Vogt­land sam­meln und mit Bier und rech­ter Musik ihre rech­te Pro­pa­gan­da ver­brei­ten kön­nen.

Ver­an­stal­ter des Fireb­la­de Force Fes­ti­vals ist Björn Eich­horn. Björn Eich­horn war einer der Be­trei­ber des Gleis 3. Im Gleis 3 fan­den immer wie­der Kon­zer­te mit Na­tio­nal­so­zia­lis­ti­schen Black Me­tal Bands statt. Dem Ver­fas­sungs­schutz zu­fol­ge ist es in dem Lokal seit 2009 wie­der­holt zu Auf­trit­ten rechts­ex­tre­mis­ti­scher Mu­sik­grup­pen ge­kom­men. Wir do­ku­men­tie­ren eine Mel­dung aus dem Re­gio­ti­cker der Frei­en Pres­se vom 01. Juni 2010:

„An­na­berg-​Buch­holz: Po­li­zei er­mit­telt wegen Waf­fen­be­sitz.

An­na­berg-​Buch­holz. Im Rah­men eines Ein­sat­zes gegen ein rechts­ex­tre­mes Kon­zert in An­na­berg-​Buch­holz hat die Po­li­zei am Sams­tag Ver­stö­ße gegen das Waf­fen-​ sowie das Spreng­stoff­ge­setz fest­ge­stellt. Wie die Po­li­zei­di­rek­ti­on Chem­nitz-​Erz­ge­bir­ge ges­tern mit­teil­te, wur­den bei zwei Per­so­nen Schlag­rin­ge ge­fun­den. Eine wei­te­re Per­son führ­te Feu­er­werks­kör­per mit sich. Gegen alle drei Ver­däch­ti­gen sei An­zei­ge er­stat­tet wor­den. Der Ein­satz hatte am Sams­tag ein laut Po­li­zei rechts­ex­tre­mes Kon­zert in dem Club „Gleis 3″ ver­hin­dert. Dem Ver­fas­sungs­schutz zu­fol­ge ist es in dem Lokal seit 2009 wie­der­holt zu Auf­trit­ten rechts­ex­tre­mis­ti­scher Mu­sik­grup­pen ge­kom­men. Die Club­be­trei­ber waren ges­tern nicht er­reich­bar. Die Club­be­trei­ber sind Björn Eich­horn, Ver­an­stal­ter des Fireb­la­de Force Fes­ti­vals, und Steve Lip­pold.“

Na­tio­nal­so­zia­lis­ti­scher Black Me­tal (NSBM) – was ist das?

Bei der Un­ter­wan­de­rung an­de­rer (Mu­sik-​)Sub­kul­tu­ren nut­zen Rechts­ex­tre­mis­ten ver­bin­den­de Ele­men­te zu die­sen Gen­res, um deren An­hän­ger für die NS-​Ideo­lo­gie zu ge­win­nen bzw. um rechts­ex­tre­mis­ti­sche Ten­den­zen in diese Sub­kul­tu­ren zu tra­gen. Ins­be­son­de­re bei Tei­len der Black-​Me­tal-​Sze­ne mit den Stil­rich­tun­gen Pa­gan-​ und Vi­k­ing-​Me­tal gibt es eine his­to­risch ge­wach­se­ne Ver­bin­dung zum Rechts­ex­tre­mis­mus:
Ab­leh­nung des Chris­ten­tums („Odin statt Jesus“), Be­ru­fung auf die nor­di­sche Göt­ter­my­tho­lo­gie mit ihrer Ru­nen-​Sym­bo­lik sowie Über­zeu­gung von einem eli­tä­ren So­zi­al-​Dar­wi­nis­mus. Die Black-​Me­tal-​Sze­ne ist zwar weit­ge­hend un­po­li­tisch, doch der rechts­ex­tre­mis­ti­sche Teil der Szene, der NS-​Black-​Me­tal, strebt al­ler­dings nach der Auf­er­ste­hung eines ger­ma­ni­schen Rei­ches, was dem Welt­bild der Na­tio­nal­so­zia­lis­ten ent­spricht. Ei­ni­ge Ver­tre­ter des NS-​Black-​Me­tal sehen in Adolf Hit­ler die Wie­der­ge­burt des Sa­tans, der als An­ti-​Christ ver­ehrt wird.
Die rechts­ex­tre­mis­ti­sche Aus­rich­tung wird we­ni­ger aus den ge­sun­ge­nen Lied­tex­ten, die ak­kus­tisch kaum zu ver­ste­hen sind, oder aus der op­ti­schen Ge­stal­tung der CDs of­fen­kun­dig, son­dern viel­mehr aus ent­spre­chen­den Äu­ße­run­gen der Prot­ago­nis­ten im In­ter­net. NSBM wird nicht nur in Bei­trä­gen rechts­ex­tre­mis­ti­scher Pu­bli­ka­tio­nen the­ma­ti­siert, son­dern es exis­tie­ren ei­ge­ne Fan­zines, die über Bands und Neu­er­schei­nun­gen be­rich­ten. Auf in­ter­na­tio­na­ler Ebene haben sich NS­BM-​Bands, -​Ver­trie­be und -​Fan­zines u.a. in „The Pagan Front“ zu­sam­men­ge­schlos­sen. Diese ver­fügt über eine eng­lisch­spra­chi­ge Home­page, die als Platt­form für die Ver­brei­tung von na­tio­na­lis­ti­schen, ras­sis­ti­schen, an­ti­se­mi­ti­schen und an­ti­christ­li­chen The­sen dient.

Be­kann­te deut­sche Mu­sik­grup­pen die­ser Rich­tung sind die NS­BM-​Bands „Ab­surd“ und „To­ten­burg“. Füh­ren­de Mit­glie­der der Band „Ab­surd“ sind schon mehr­fach wegen der Be­ge­hung von rechts­ex­tre­mis­tisch mo­ti­vier­ten Straf­ta­ten ver­ur­teilt wor­den. Der Sän­ger der Band, Hen­rik Möbus, be­ging am 29. April 1993 einen sa­ta­nis­tisch mo­ti­vier­ten Mord an einem 15-​jäh­ri­gem Mit­schü­ler. In Bay­ern trat die Band im März 2006 und Juni 2007 je­weils in einer Gast­stät­te im Land­kreis Er­lan­gen-​Höch­stadt auf. Ende 2008 er­klär­te die Band die Ein­stel­lung ihrer Ak­ti­vi­tä­ten. Die Band be­grün­de­te dies u.a. mit dem ver­stärk­ten Druck von Sei­ten der Si­cher­heits­be­hör­den. (Quel­le: http://​www.​bayern-​ge­gen-​rechts­ex­tre­mis­mus.​de/​wissen/​musik/​NSBM.​pdf)

Bands, die die­ses Jahr beim Fireb­la­de Force Fes­ti­val auf­tre­ten wer­den:

In­qui­si­ti­on (USA):
Sie selbst und auch Fans be­haup­ten, in ihren Tex­ten und bei ihren Auf­trit­ten wür­den sich keine na­tio­nal­so­zia­lis­ti­schen Ein­stel­lun­gen wi­der­spie­geln. „In­qui­si­ti­on“ steht je­doch bei dem in Mü­geln/Sach­sen an­säs­si­gen Na­zi-​La­bel „No Co­lour Re­cords“ unter Ver­trag. Wei­ter­hin lässt der zwei­te Titel auf einem im Jahr 2004 er­schie­nen Album mit dem Namen „Crush the je­wish pro­phet“ (Q: metalstorm.​net) Ver­mu­tun­gen rechts­ex­tre­mer Ge­sin­nun­gen der Band zu. Auch het­ze­ri­sche Aus­sa­gen des Sän­gers gegen Juden und Chris­ten ge­hö­ren zu ihrem Re­per­toire. „In­qui­si­ti­on“ steht bei dem Na­zi-​La­bel „No Co­lour Re­cords“ unter ver­trag. „No Co­lours Re­cords“ ist ein Ver­sand­han­del und eine Plat­ten­fir­ma (GmbH), die sich auf Black Me­tal­spe­zia­li­siert hat. Die Firma hat meh­re­re rechts­ex­tre­me Bands aus der Me­tal-​Sze­ne, ins­be­son­de­re dem NSBM unter Ver­trag. (Quel­le: Wi­ki­pe­dia.) Auch wenn sie selbst und auch deren Fans be­haup­ten, sie wür­den keine Na­tio­nal­so­zi­lis­ti­sche Ein­stel­lung wi­der­spie­geln, so denkt der Sän­ger der US-​Band „In­qui­si­ti­on“ in einem In­ter­view über das Töten von Chris­ten, Juden „und an­de­rer In­sek­ten“ nach.
(Quel­le: http://​fightfascism.​wordpress.​com/​)

Cor­pus Chris­tii (Por):
Diese 1998 ge­grün­de­te Band be­steht im We­sent­li­chen nur aus einem Mit­glied, „Noc­turnus Hor­ren­dus“, der auf Ver­öf­fent­li­chun­gen alle In­stru­men­te ein­spielt. Le­dig­lich bei Li­ve-​Auf­trit­ten wird er von Mu­si­kern an­de­rer Bands un­ter­stützt. „Noc­turnus Hor­ren­dus“ hat of­fen­bar keine Be­rüh­rungs­ängs­te zu rechts­ex­tre­men Mu­sik­grup­pen. Ge­mein­sam mit „Kom­man­der Noktu“ von „Ge­sta­po 666″ spielt er auch in der Band „Ge­no­ci­de Kom­man­do“.
In einem In­ter­view brin­gen „Cor­pus Chris­tii“ ihre Ver­ach­tung für Ho­mo­se­xu­el­le zum Aus­druck:
In­ter­view­er: „You just re­leased a new CD cal­led „Sa­e­cu­lum do­mi­ni“. Can you plea­se tell so­me­thing about it? “ CC: „‚Sa­e­cu­lum Do­mi­ni‘ is an album just for some peop­le, for the true ones that sup­port the black metal mo­ve­ment and for the ones that knows what is true metal (…) A true black metal album, not for gay peop­le.“
(Quel­le: In­ter­view mit dem „Power Hour“-​Web­zi­ne, 2000,
http://​www.​klokradio.​nl/​powerhour/​corpusInt.​htm)

Cor­pus Chris­tii über Po­li­tik im „Black Metal“:
„Life is all about „po­li­tics“,the­res ec­t­hics (sic!) ever­yw­he­re,ju­d­eism is part of the com­mon so­cie­ty,it’s in­e­vi­ta­ble.“ Auf den Grund für den Band­na­men an­ge­spro­chen, stellt „Noc­turnus“ einen di­rek­ten Zu­sam­men­hang zwi­schen dem Ju­den­tum und Skla­ve­rei, Schmerz und Ver­nich­tung her: „I thought of the name band back in 96 or 97,not sure,just know it „hit“ me with quite a lot os strength,for me this name re­pres­ents 2000 years of sor­row,decay,sla­very,hat­red,ju­d­eism,and wha­te­ver that is cor­rupt­ing to de­s­troy this world in shame and dis­gust(…)“
(Quel­le: In­ter­view mit dem „Final War“-​On­line­ma­ga­zin, 2003, http://​finalw.​fi.​funpic.​de/​main.​php?​cmd=interviews&​datei=corpuschristii)

Cor­pus Chris­tii über ihre po­li­ti­sche Ein­stel­lung:
In­ter­view­er: „CC are a band with an ex­tre­me at­ti­tu­de both ons­ta­ge and offs­ta­ge. this has al­re­a­dy ge­ne­ra­ted some „hat­red“ and many peop­le de­fi­ne you as Nazis. Is this cor­rect? Or are you only proud to be Lu­si­ta­ni­an?“ „Noc­turnus“: „I am not a Nazi, I sim­ply ad­mi­re the oc­cult side of the Na­zism and that’s it. They hel­ped some souls going to hell, so I have to thank them for that! Hehe! I am not a Nazi and I‘m not a right-​wing eit­her, I‘m none of that, I‘m just a proud Lu­si­ta­ni­an! That’s it! I have no pro­blems in ad­mit­ting that be­cau­se we must be proud of our coun­try and Na­ti­on that once ruled half of the world!“
(Quel­le: In­ter­view mit dem „Eter­nal Hate“-​On­line­ma­ga­zin http://​eternalhate.​no.​sapo.​pt/​CorpusChristii_​Interview.​htm)

In einem an­de­ren In­ter­view geht „Noc­turnus“ auf das Thema Im­mi­gra­ti­on ein: „Die Phi­lo­so­phie hin­ter der Band ist Sa­ta­nis­mus und alle Arten des Krie­ges, die alle mensch­li­chen Ras­sen be­en­den kön­nen. Wir küm­mern uns nicht um Po­li­tik, auch wenn man­che Leute immer noch glau­ben dass wir Neo­na­zis sind, wir sind Na­tio­na­lis­ten, es ist ein klei­ner Un­ter­schied. Wir glau­ben an unser Land und wir glau­ben, dass die Leute, die hier­her kom­men, oder Leute, die hier leben und Schei­ße ma­chen, weg­ge­hen soll­ten, an einen an­de­ren Ort. Die Leute soll­ten nicht die Kul­tu­ren ver­mi­schen und soll­ten ein bes­se­res Land haben mit we­ni­ger Durch­ein­an­der und we­ni­ger Leu­ten. Wir haben eine Menge Leute hier und die­ses Land kann nur 8.​000 Leute aus­hal­ten, nicht 10.​000 wie sie sagen. Das ist es: Sa­ta­nis­mus, jeder soll ster­ben, scheiß auf die Leute, to­ta­le Aus­rot­tung (auch wenn es jetzt noch nicht mög­lich ist) und die Leute sol­len ihr ei­ge­nes Leben leben ohne Rück­sicht auf an­de­re – spe­zi­ell auf die Im­mi­gran­ten, die hier­her nur wegen ihres Neids kom­men, nicht mehr, sie sind Ras­sis­ten, nicht wir“.
(Quel­le: In­ter­view mit dem „The Lodge“-​On­line­ma­ga­zin, 2000, http://​www.​webbworks.​org/​thelodge/​corpuschristiiinterview.​htm)

In einem In­ter­view mit dem „Fo­edus Ae­ter­nus Zine“ ruft „Noc­turnus“ zum Mord an Mus­li­men auf: „I don‘t care any­mo­re about Chris­ti­an fags,I have much more hat­red for fuck­ing mus­lims,these are the new era pigs that should be an­ni­hil­ated.“
(Quel­le: http://​www.​resistan­cia-​ug.​org/​categories/​interviews/​corpus/​corpus.​htm)

In einem an­de­ren In­ter­view lässt „Noc­turnus“ sei­nem An­ti­se­mi­tis­mus frei­en Lauf: „The Ame­ri­can Go­vern­ment is je­wish and I don‘t feel like tal­king about jews. Death must come now. Open your arms and feel the warmth.“
(Quel­le: In­ter­view mit dem „Me­li­te Black Metal Web-​Zi­ne“, 2004, http://​www.​blazing.​ws/​melita/​corpus_​christii_​interview.​html)

Auf der Home­page der Band „Morte In­can­des­cen­te“, in der „Noc­turnus“ auch aktiv ist, wird man mit einem ab­ge­wan­del­ten Ha­ken­kreuz be­grüßt. Das Sym­bol ist auch auf einem Ton­trä­ger der Band ab­ge­bil­det.
(Quel­le:http://​fightfascism.​wordpress.​com/​2007/​04/​29/​corpus-christii-portugal-bandbeschreibung)

Wir wer­den es nicht hin­neh­men, dass sol­che Bands und das da­zu­ge­hö­ri­ge Pu­bli­kum, das sie damit an­lo­cken wer­den, wi­der­stands­los in Neu­stadt/Vogt­land fei­ern kön­nen. Wir wer­den alles dafür tun, um zu zei­gen, dass in Neu­stadt kein Platz dafür ist, um rech­te Pro­pa­gan­da zu ver­brei­ten.

Hier noch ein paar Be­rich­te über das Fireb­la­de Force Fes­ti­val:

http://​fightfascism.​wordpress.​com/​2008/​08/​06/​rechte-und-neonazistische-bands-bei-fireblade-force-festival/​
http://​fightfascism.​wordpress.​com/​2009/​09/​19/​lichtenstein-in-sachsen-aufmarschgebiet-brauner-%E2%80%9Eschwarzmetaller%E2%80%9C/​
http://​de.​indymedia.​org/​2008/​10/​229541.​shtml

Mit So­li­da­ri­schen Grü­ßen
Na­zi­fes­ti­vals Ab­schal­ten

http://​nazifestivalsabschalten.​blogsport.​eu/​
Kon­takt: nazifestivalsabschalten@​riseup.​net