NPD-Kreisverband Plauen/Vogtland feiert Einzug in den Kreistag

Am Sams­tag, dem 05. Juli be­dankt sich der NPD Kreis­ver­band Plau­en/Vogt­land mit einem ent­spre­chen­den Neo­na­zi­kon­zert und rechts­ex­tre­mer Pro­mi­nenz bei den Wäh­le­rIn­nen des Vogtlandes.​ Die drei be­kann­ten Neo­na­zis Pa­trik Pel­ger aus Weischlitz, Olaf Mar­tin aus Mylau und Ni­co­le Fortak (Kreis­vor­sit­zen­de) aus Plau­en wer­den am 28. Au­gust in den neuen Kreis­tag für die NPD ein­zie­hen. Eine Schlüs­sel­rol­le spielt hier­bei Olaf Mar­tin, der La­den­be­sit­zer des „Rag­nar­ök“ in Mylau. Eben die­ser er­reicht al­lei­ne in der Ge­mein­de Mylau 8,5 %, was dem Durch­schnitt von 3,6 % im Vogt­land weit über­steigt. Im Rah­men einer „ge­schlos­se­nen­ Ver­an­stal­tung“, zu der man nur mit Ein­tritts­kar­te ein­ge­las­sen wird, sol­len an einem ge­hei­men Ort ei­ner­seits di­ver­se NPD-​Red­ner ihren Senf ab­las­sen, an­de­rer­seits sol­len auch di­ver­se Na­zi­bands und –Lie­der­ma­che­rIn­nen auf­tre­ten. Das der Na­zi­laden „Rag­nar­ök“ für die mu­si­ka­li­sche Un­ter­ma­lung zu­stän­dig ist, ist nicht aus­zu­schlie­ßen. Unter den Red­nern sind der NPD-​Par­tei­vor­sit­zen­de Udo Voigt und der säch­si­sche Land­tags­ab­ge­ord­ne­te der NPD-Frak­ti­on Jür­gen W. Gan­sel, die schon im Ok­to­ber 2007 bei einem Info­stand in Plau­en teil­ge­nom­men haben .​Auch An­dre­as Storr (NPD-​Lan­des­vor­stand Sach­sen), Matt­hi­as Fi­scher (JN-​Bay­ern) dür­fen zu Wort kom­men.

Mu­si­ka­lisch wird unter an­de­rem die rechts­ex­tre­me Lie­der­ma­che­rin An­nett auf­tre­ten, die auch am 12.​Oktober bei einer NPD-​Ver­an­stal­tung in der be­kann­ten Gast­stät­te Tref­fer in Plau­en schon ein­mal auf­trat, die OI/RAC-​Band Agi­ta­tor die unter an­de­rem auf dem Sam­pler „Tri­bu­te to Lu­ni­koff 3″ vertreten ist, und der Lie­der­ma­cher Olli (Mit­glied bei der Band Agi­ta­tor). Die­ser wurde im Jahre 2006 im Rah­men einer So­li­da­ri­täts­de­mo für den in­haf­tier­ten Front­mann der Neo­na­zi­band „Land­ser“, Micha­el Re­ge­ner, wegen Volks­ver­het­zung fest­ge­nom­men, weil er u. a. in einem Lied „Ich bin stolz, ein Nazi zu sein“ geg­rölt hatte. (Quel­le:TAZ) Auch die amts­be­kann­te Band Ge­gen­schlag, die im Jahr 2003 eine CD mit dem Titel „Die deut­sche Ju­gend schlägt zu­rück“ pro­du­ziert hatte, wird auf­tre­ten. Die Band, die in jedem hes­si­schen Ver­fas­sungs­schutz­be­richt ab 2002 als eine der ton­an­ge­ben­den hes­si­schen Skin­heads-​Bands auf­ge­führt wurde, war im Um­feld der „Ka­me­rad­schaft Ber­ser­ker Kir­torf“ ent­stan­den. Ein ers­ter „Ge­gen­schlag“-​Pro­zess wegen der volks­ver­het­zen­den Texte war vor dem Amts­ge­richt Als­feld be­reits An­fang Juni 2005 mit Geld­stra­fen für vier Band­mit­glie­der aus­ge­gan­gen. Mit einer Auf­la­ge von 3.​000 Ex­em­pla­ren war die CD über das In­ter­net ver­trie­ben wor­den; Ver­triebs­part­ner der Band und Pro­du­zent der CD war der Na­zi­rock-​Händ­ler und jet­zi­ges NPD-​Bun­des­vor­stands­mit­glied Thors­ten Heise.​ Eine wei­te­re Band soll unter dem Pseud­onym „DWJ“ auf­tre­ten.

Nach In­for­ma­tio­nen soll auch der rech­sex­tre­me Sän­ger und Lied­tex­ter von Land­ser, Lu­ni­koff alias Micha­el Re­ge­ner, bei der Groß­ver­an­stal­tung ein­ge­la­den wur­den sein. Er wurde 2001 wegen des Ver­dach­tes der Bil­dung einer kri­mi­nel­len Ver­ei­ni­gung ver­haf­tet. Am 22. Fe­bru­ar 2003 wurde er zu 3 Jah­ren und 4 Mo­na­ten Haft ver­ur­teilt, durch die Ver­ur­tei­lung wurde er in der Neo­na­zi­sze­ne zu einer Art Mär­ty­rer.​ Regener ver­such­te zu Be­ginn des Jah­res 2007 seine Haft­ent­las­sung auf Be­wäh­rung zu er­wir­ken, da er be­reits 2/3 der Stra­fe ab­ge­ses­sen hatte. Die Straf­voll­stre­ckungs­kam­mer des Land­ge­richts Ber­lin stimm­te am 04. Ja­nu­ar 2007 einer vor­zei­ti­gen Haft­ent­las­sung und dem Aus­set­zen der Rest­stra­fe zur Be­wäh­rung zu. Dar­auf­hin ging die Bun­des­an­walt­schaft vor dem Kam­mer­ge­richt Ber­lin in Be­ru­fung. Am 19. März 2007 hob das Kam­mer­ge­richt die Ent­schei­dung des Land­ge­richts wie­der auf. Seit dem 29. Fe­bru­ar 2008 be­fin­det sich Re­ge­ner wie­der auf frei­em Fuß. Was genau an die­sem In­for­ma­tio­nen dran ist, wis­sen wir lei­der noch nicht aber In­for­ma­tio­nen zu­fol­ge soll er auch am 19.​Juli bei der NPD-​Groß­ver­an­stal­tung in Gera, unter dem Motto „So­zi­al geht nur na­tio­nal“ als Eh­ren­gast ein­ge­la­den wor­den sein. Auch wenn Lu­ni­koff ein Spiel­ver­bot hat, so würde al­lei­ne seine An­we­sen­heit wohl eine große An­zahl an Neo­na­zis nach Gera lo­cken.