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[Plauen] Serie rassistischer Übergriffe – Braune Seilschaften zwischen Nazis und Disco-Szene

Nach einer Häufung rassistischer Übergriffe auf AsylbewerberInnen kam es am Abend des 14.10.2011 zu einer Konfrontation zwischen MigrantInnen und dem Sicherheitsdienst einer Disco in der Plauener Innenstadt. Presse, BetreiberInnen und Nazis waren sich schnell einig – es handelt sich um einen Fall von „Ausländerkriminalität“.

In den Mittagsstunden des 14.10.2011 wurden drei Bewohner des Plauener Asylbewerberheims im Eingangsbereich der Stadtgalerie (einem Einkaufszentrum in der Stadtmitte) von dort tätigen Securitys erst bedroht und schließlich körperlich angegriffen. Dabei wurden die drei Migranten teils erheblich verletzt. Die herbeigerufene Polizei weigerte sich, die AngreiferInnen zu identifizieren. Kurz darauf wurde ein weiterer Asylbewerber hinter der Stadtgalerie mit einem Metallstuhl niedergeschlagen. Er trug erhebliche Kopfverletzungen davon. Offensichtlich geht dieser Übergriff auf einen Angehörigen des gleichen Sicherheitsdienstes zurück. Am Abend wurde schließlich mehreren AsylbewerberInnen der Zutritt zur Discothek „N1“, ebenfalls in der Innenstadt gelegen, verwehrt. Kurz darauf entwickelte sich eine handfeste Auseinandersetzung zwischen ca. 25 MigrantInnen und einigen Securitys der Disco sowie deren Sympathisanten. Dabei gingen unter anderem Fensterscheiben zu Bruch. BeobachterInnen des Vorfalls sprechen davon, dass die MigrantInnen von Mitarbeitern des Sicherheitsdienstes regelrecht „erwartet“ wurden – mit Messern und Fahrradketten.

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Hausdurchsuchung bei vogtländischer Naziszene

Am 27. September durchsuchten Staatsschutz und Polizei die Wohnungen mehrer vogtländischer Neonazis sowie einen Garten in Auerbach, der als Nazitreffpunkt bekannt war. Offensichtlich galt die Durchsuchung der RNJ Vogtland, welche seit ca. einem Jahr als neue vogtlandweite Kameradschaftsstruktur aktiv ist. Die RNJ machte vor allem durch die Organisation eines sogenannten „Trauermarsches“ am 16.04.2011 in Plauen, eine unangemeldete Demonstration in Rodewisch im August 2011 und einige Propagandaaktionen auf sich aufmerksam. Zudem nahmen RNJler an mehreren Naziaufmärschen teil, zuletzt am 3. September in Dortmund.

Die RNJ ersetzt zunehmend alte Kameradschaftsstrukturen wie die „RechteAktionsFront“ aus Reichenbach und versucht gezielt, mit einer Mischung aus scheinbar alternativem Lifestyle (NS-Hardcore, „autonomer“ Kleidungsstil) und völkischem Antikapitalismus aktionsorientierte Jugendliche aus dem vogtländischen Hinterland an sich zu binden. Offensichtlich besitzt die RNJ dabei gute Kontakte zum „Freien Netz Süd“ sowie zum „Freien Netz Erzgebirge“. Als führende Köpfe gelten unter anderem Erik Thümmler aus Ellefeld und Kevin Pahnke aus Reichenbach.

Bruchpiloten-„Gedenken“ im Vogtland, Naziterror in Greiz

Nichts neues bei den vogtländischen Nazis – auch dieses Jahr fanden Aktionen anlässlich des Todestages von Rudolf Hess, seines Zeichens Nazikriegsverbrecher und Bruchpilot, statt. In Greiz wurde am Samstag, dem 27.08.2011, zum vermutlich zehnten Mal das sogenannte „Rudolf-Hess-Gedenkturnier“ ausgetragen. Etwa 50 Nazis aus der Region (darunter auch aus Nordbayern) waren anwesend. Während das Fußballturnier die beiden letzten Jahre in Tschirma stattfand, wurde diesmal das Privatgelände eines bekannten Nazis in Nitschareuth als Austragungsort gewählt. Bereits einige Tage zuvor sprayten Nazis den Schriftzug „Rudolf Hess – 17.8.1988 – Mord“ an eine Hauswand in Reichenbach.

Nach wie vor ist Greiz einschließlich des umliegenden Landkreises Schauplatz rechter Übergriffe – wie das Medienkollektiv Vogtland berichtet, wurde auf dem sogenannten Sommerfest in Moschwitz vergangenen Freitag eine Person durch anwesende Nazis verletzt. Zudem schmierten Nazis Parolen an die Schaufensterscheibe des Linkspartei-Bürgerbüros in der Greizer Innenstadt, das bereits im Jahr 2010 Ziel mehrerer Angriffe war.

siehe auch: Elsterpiraten ; Move Vogtland

Fireblade Force Festival

Im Jahr 2007 fand das Fireb­la­de Force Fes­ti­val zum ers­ten Mal im Uni-​Club in Lich­ten­stein statt. Es hat sich mitt­ler­wei­le bei den Fans des so­ge­nann­ten „Na­tio­nal­so­zia­lis­ti­schen Black Metal“ eta­bliert. Zum 4. Mal soll nun das Fireb­la­de Fes­ti­val statt­fin­den, dies­mal aber mit einer Än­de­rung: auf­grund des­sen, dass der Uni-​Club in Lich­ten­stein im April ge­schlos­sen hat, wird das Fes­ti­val nun in Neu­stadt/Vogt­land statt­fin­den. Als neue Lo­ca­ti­on wurde das Mi­li­tär­ge­län­de in Neu­stadt/Vogt­land prä­sen­tiert. Somit soll das Fes­ti­val die­ses Jahr zum Open Air wer­den. Das Fireb­la­de Fes­ti­val prä­sen­tiert sich nach außen hin als un­po­li­tisch, doch lo­cken NSBM Bands auch das da­zu­ge­hö­ri­ge Pu­bli­kum. Wir haben keine Lust, dass Fa­schis­ten, Ras­sis­ten, Se­xis­ten, Ho­mo­pho­be und An­ti­se­mi­ten sich ein Wo­chen­en­de im Vogt­land sam­meln und mit Bier und rech­ter Musik ihre rech­te Pro­pa­gan­da ver­brei­ten kön­nen. Continue reading Fireblade Force Festival

Das braune Wirtshaus im Vogtland

Es gibt neue Nach­rich­ten aus dem Vogt­land. Seit ei­ni­gen Mo­na­ten wird von den vogt­län­di­schen An­ti­fa­schis­ten der rege Be­trieb im „Drei Mädle Haus“ mit Arg­wohn be­trach­tet. Nun haben sich die Be­fürch­tun­gen, dass hier re­gel­mä­ßig Ver­an­stal­tun­gen der rechts­ex­tre­men Szene aus dem Vogt­land statt­fin­den, be­stä­tigt. Die münd­li­che An­fra­ge einer Land­tags­ab­ge­ord­ne­ten im Thü­rin­ger Land­tag brach­te Klar­heit, min­des­tens 8 Ver­an­stal­tun­gen wur­den die­ses Jahr schon durch­ge­führt, von drei Ver­an­stal­tun­gen waren die Be­hör­den im Vor­feld in­for­miert. Continue reading Das braune Wirtshaus im Vogtland

Braune Propaganda entsorgen!

Am 17. Au­gust 1987 starb Ru­dolf Hess, der Stell­ver­tre­ter Adolf Hit­lers, im Kriegs­ver­bre­cher­ge­fäng­nis Span­dau. Neo­na­zis in Deutsch­land und Eu­ro­pa mach­ten aus Hess einen Mär­ty­rer, da er nie mit dem Na­tio­nal­so­zia­lis­mus ge­bro­chen hat. Die ver­schwö­re­ri­schen Neo­na­zis glau­ben, Hess sei durch den bri­ti­schen Ge­heim­dienst er­mor­det wor­den. Jähr­lich or­ga­ni­sie­ren bun­des-​ und eu­ro­pa­weit Neo­na­zis Ak­tio­nen rund um Hess‘ To­des­tag.

Immer wie­der Wun­sie­del

Ru­dolf Hess wurde in der ober­frän­ki­schen Klein­stadt Wun­sie­del be­er­digt. Von 1991 bis 2000 wur­den Hess-​Ge­denk-​De­mons­tra­tio­nen in Wun­sie­del ver­bo­ten, in an­de­ren Städ­ten aber er­laubt und durch­ge­führt. 2001 durf­ten die Neo­na­zis erst­mals in Wun­sie­del auf­mar­schie­ren. Bis 2004 zähl­ten die Hess-​De­mons­tra­tio­nen mit meh­re­ren tau­send Teil­neh­me­rIn­nen, neben den jähr­li­chen De­mons­tra­tio­nen im Fe­bru­ar in Dres­den, zu den größ­ten Na­zi­auf­mär­schen in Deutsch­land. Im Jahr 2005, 60 Jahre nach der Be­frei­ung von Ausch­witz und den an­de­ren deut­schen Ver­nich­tungs­la­gern, wurde der Hess-​Marsch wie­der ver­bo­ten.

Auch in den Fol­ge­jah­ren wurde der Auf­marsch mit der Be­grün­dung ver­bo­ten, dass die Ver­samm­lung gegen § 130 Abs. 4 StGB (Volks­ver­het­zung) ver­stößt. Gegen die­ses Ur­teil klagt sich der An­mel­der der Hess-​Mär­sche Jür­gen Rie­ger (Bun­des­vor­stands­mit­glied der NPD) durch alle In­stan­zen. Am 25. Juni 2008 ent­schied das Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt, dass das Ver­bot rech­tens sei. In sei­ner Ur­teils­be­grün­dung sah das Ge­richt den Tat­be­stand er­füllt, dass bei der Ver­an­stal­tung mit an „Ge­wiss­heit gren­zen­der Wahr­schein­lich­keit“ die schwe­ren Men­schen­rechts­ver­let­zun­gen der na­tio­nal­so­zia­lis­ti­schen Ge­walt-​ und Will­kür­herr­schaft ge­bil­ligt wor­den wären. Nun bleibt Jür­gen Rie­ger nur der Weg vor das Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richt. Der Auf­marsch der Neo­na­zis in Wun­sie­del bleibt vor­erst ver­bo­ten.

Hess-​Pro­pa­gan­da in Pausa/Plau­en

Bun­des­weit kün­dig­ten Neo­na­zis nach dem er­neu­ten Wun­sie­del-​Ver­bot de­zen­tra­le Ak­tio­nen zum Hess-​To­des­tag an. In Pausa/Plau­en wur­den meh­re­re Pla­ka­te mit der Ab­bil­dung von Ru­dolf Hess an­ge­bracht. Au­ßer­dem wur­den Auf­kle­ber mit der Auf­schrift „Mär­ty­rer ster­ben nie“ und „Mut zur Wahr­heit“ ver­klebt. Das Ma­te­ri­al stammt von ver­schie­denen Neo­na­zi­versän­den. Wobei ei­ni­ge Do­mains nicht mehr exis­tie­ren.

NPD-Kreisverband Plauen/Vogtland feiert Einzug in den Kreistag

Am Sams­tag, dem 05. Juli be­dankt sich der NPD Kreis­ver­band Plau­en/Vogt­land mit einem ent­spre­chen­den Neo­na­zi­kon­zert und rechts­ex­tre­mer Pro­mi­nenz bei den Wäh­le­rIn­nen des Vogtlandes.​ Die drei be­kann­ten Neo­na­zis Pa­trik Pel­ger aus Weischlitz, Olaf Mar­tin aus Mylau und Ni­co­le Fortak (Kreis­vor­sit­zen­de) aus Plau­en wer­den am 28. Au­gust in den neuen Kreis­tag für die NPD ein­zie­hen. Eine Schlüs­sel­rol­le spielt hier­bei Olaf Mar­tin, der La­den­be­sit­zer des „Rag­nar­ök“ in Mylau. Eben die­ser er­reicht al­lei­ne in der Ge­mein­de Mylau 8,5 %, was dem Durch­schnitt von 3,6 % im Vogt­land weit über­steigt. Im Rah­men einer „ge­schlos­se­nen­ Ver­an­stal­tung“, zu der man nur mit Ein­tritts­kar­te ein­ge­las­sen wird, sol­len an einem ge­hei­men Ort ei­ner­seits di­ver­se NPD-​Red­ner ihren Senf ab­las­sen, an­de­rer­seits sol­len auch di­ver­se Na­zi­bands und –Lie­der­ma­che­rIn­nen auf­tre­ten. Das der Na­zi­laden „Rag­nar­ök“ für die mu­si­ka­li­sche Un­ter­ma­lung zu­stän­dig ist, ist nicht aus­zu­schlie­ßen. Unter den Red­nern sind der NPD-​Par­tei­vor­sit­zen­de Udo Voigt und der säch­si­sche Land­tags­ab­ge­ord­ne­te der NPD-Frak­ti­on Jür­gen W. Gan­sel, die schon im Ok­to­ber 2007 bei einem Info­stand in Plau­en teil­ge­nom­men haben .​Auch An­dre­as Storr (NPD-​Lan­des­vor­stand Sach­sen), Matt­hi­as Fi­scher (JN-​Bay­ern) dür­fen zu Wort kom­men. Continue reading NPD-Kreisverband Plauen/Vogtland feiert Einzug in den Kreistag

Wahlen im Vogtland – NPD

Bei den kom­men­den Kreis­tags­wah­len am 8. Juni 2008 ist der erst­ma­li­ge Ein­zug der NPD in die Kom­mu­nal­par­la­men­te im Vogt­land zu er­war­ten.

14 NPD-​Kan­di­da­ten stel­len sich sich für „ihre kom­mu­na­le Ver­ant­wor­tung“ im Vogt­land auf. Gitta Schüß­ler – Land­tags­ab­ge­ord­ne­te der NPD in Sach­sen – dazu: „Wir Na­tio­nal­de­mo­kra­ten haben uns auf die Fah­nen ge­schrie­ben, Po­li­tik in ers­ter Linie für unser ei­ge­nes Volk – für uns Deut­sche – zu ma­chen. Des­halb ist es not­wen­dig, daß in Zei­ten, in denen sich die Alt­par­tei­en für alle mög­li­chen in- und aus­län­di­schen Min­der­hei­ten ein­set­zen und dar­über ver­ges­sen, daß sie in ers­ter Linie dem ei­ge­nen Volk ver­pflich­tet sind, die Na­tio­na­len auch in den zu­künf­ti­gen Kreis­ta­gen ver­tre­ten sind.“ (aus: Sach­sen-​Stim­me; Re­gio­nal­aus­ga­be RB Chem­nitz zur Kreis­tags­wahl 2008)

Dass sich der In­ha­ber des rechts­ex­tre­men Laden „Rag­nar­ök“ in Mylau und Kauf­mann (Olaf Mar­tin, 36 Jahre) für die Kom­mu­nal­wahl auf­stellt ist nicht ver­wun­der­lich. Continue reading Wahlen im Vogtland – NPD

NPD stellt 14 Kandidaten zu den Kreistagswahlen im Vogtland

Am 08. Juni fin­den im Vogt­land die Kom­mu­nal­wah­len für einen neuen Kreis­tag statt. Der NPD Kreis­ver­band stellt zu die­sen Wah­len 14 Kan­di­ta­ten auf. Die Kandi­da­ten set­zen sich unter an­de­rem aus dem Be­trei­ber Olaf Mar­tin des rechtsex­tre­men Laden „Rag­nar­ök“ in Mylau, den Mit­glie­dern des NPD Kreis­verban­des Vogt­land/Plau­en und ei­ni­gen Sym­pa­thi­san­ten des „Frei­en Net­zes Vogt­land“ zu­sam­men. Seit Ok­to­ber 2007 fin­den in Plau­en und Um­ge­bung re­gelmä­ßig Info­stän­de und Flug­blatt­ak­tio­nen statt, um für die be­vor­ste­hen­de Kreis­tags­wahl auf Stim­men­fang zu gehen.

Keine Stim­me den Nazis !